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0665 China : vol.1
China : vol.1 / Page 665 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ABULFEDA.

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an letzteren Ort kämen die Schiffe von Indien und der Hauptstadt von Mntslzin il ; ebenso beschreibt er die grosse , mit Bäumen bepflanzte Heerstrasse nach 1llirtslzin und die Anlage der Sommerresidenz in dem früheren Kai-miiig fu, das jetzt den Namen Shaiig tit erhielt 2) . Vor Allem aber interessirt den hohen Staatsbeamten der chinesische Verwaltungsorganismus, und er führt die neun Abstufungen der Verwaltungsbehörden und der Beamtentitel nach ihren Benennungen an, so wie Manches von der Gerichtsbarkeit, von Ceremonien u. s. w., und gibt endlich eine Uebersicht der Provinzen, in welche China , das heisst das Reich von KUBLAI, damals getheilt gewesen sei. Sie stimmt grösstentheils mit der von KLAPROTH (a. a. O.) nach chinesischen Quellen angeführten Eintheilung überein 3) . Die hohen Beamten waren Tadjiks (Perser) , wirkliche Cataier und Uiguren.

Jenseits Catai ist, wie RASHID berichtet, dem Grossen Khan Alles unterworfen, ausser dem Reich Tslzipa;igu (d. i. Japan, das Y póizii-kwo der Chinesen) . Im Südwesten liege ein Waldland , nach dem sich der Kaiser der Manzi zurückgezogen habe, im Westen das Reich Kftslzc-kzvéi (Kiait-tshi-kwo oder Tongking, wie YULE vermuthet) , im Nordwesten Tibet und das Land der Goldzähne (in Talifu). Im Nordnordwesten dehne sich die Wüste aus.

Wenn man bedenkt, dass RASHID-EDDIN in Persien eine zwar in geographischer Hinsicht mangelhafte, aber doch in manchen anderen Beziehungen sehr eingehende und richtige Kentniss von China besass, und die Anordnung der weiten Länder Central-Asiens ihm klar vorschwebte , so kann es uns wohl in Verwunderung setzen, in seinem nicht minder hochgebildeten jüngeren Zeitgenossen ABULFEDA noch einmal einen Compilator alter Nachrichten nach Art des EDRISI zu finden. Allerdings lebte er am westlichsten Ende von Asien , und ausserhalb des mongolischen Reiches. Daher konnte ihm ein grosser Theil der neueren Kenntnisse verborgen bleiben. ABULFEDA war 1273 zu Damascus geboren und wurde im Jahr i 3 i o mit dem Fürstenthum Haiiiat in Syrien, dem Erbe seiner Väter, belehnt. Er benutzte, nachdem er sich lebhaft und mit Auszeichnung an den Kämpfen gegen die Christen in Palästina und gegen die Mongolen am Euphrat betheiligt hatte, seine eigene reiche Bibliothek, um neben einem Abriss einer allgemeinen Geschichte noch einmal ein geographisches Sammelwerk zu schreiben. Besondere Aufmerksamkeit verwendete er darauf, aus allen ihm zugänglichen Quellen für jeden einzelnen Ort die angaben über die Breiten und Längen zusammenzustellen. Im Wesentlichen gab er nach der

YULE'S Marco Polo II, p. 219 ff.). Eigentlich endete der grosse Canal bei A7ringsai; doch fand der Verkehr von dort nach Zaitun auf den Flüssen der jetzigen Provinzen Tshékiang und Fokiën statt.

I) Hier ist Mātshin ganz entschieden in maritimem Sinn gebraucht. Vielleicht ist Canton damit gemeint, wie auch YULE (Cathay p. io6 u. 259) angedeutet hat.

  1. Die Lage der Stadt Shang-tu in der Nähe des mongolischen Dolan-nor (des chinesischen Lama-miau) ist von Dr. BUSHELL (7ourn. R. Geogr. Soc. Vol. XLIV, 1874, p. 73 ff.) genau festgestellt worden. Ueber Daidu, Shangtu und die drei verbindenden Strassen, sowie über manche andere mit dem Bericht von RASHID-EDDIN zusammenhängende Angaben hat Dr. BRETSCHNEIDER in seinem neuesten Aufsatz : Archaeological and historical researches on Peking and its environs (Shanghai 1876) interessante Resultate seiner gelehrten Forschungen mitgetheilt.

  2. S. auch dazu den Commentar von YULE (Cathay p. 267 ff.).

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