National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0164 China : vol.1
China : vol.1 / Page 164 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

~

III. CAPITEL. BILDUNG UND UMBILDUNG DER SALZSTEPPEN.

II2

1~

Aus dieser Betrachtung ist ersichtlich, dass jede Ursache, die in regenreichen Ländern ein Seebecken im Bereich der Flüsse schafft und zugleich seine schnelle Ausfüllung verursacht , in trocknen Gebieten , ob sie kalt oder warm seien , ein abflussloses Becken hervorbringen wird 1; . Hebung und Senkung können dies ;

  •     der mannigfachsten Weise bewirken. Einbrüche des Bodens, sei es in . Verbindung, mit vulcanischer Thätigkeit, sei es in Folge anderer Vorgänge, ferner Abrutschungen und verschiedenartige dynamische Processe , können ähnlichen Einfluss auf die Bodengestaltung ausüben. Dazu aber kommen noch andere , welche bei der Absonderung von Seen in Gegenden mit feuchtem Klima eine sehr geringe Rolle spielen. Sie werden sich an einem Beispiel erläutern lassen. Es ist klar ersichtlich, dass das nördliche China, zur Zeit als die Lössablagerungen begannen, bereits ein gegliedertes Gebirgsland war. Es gab darin Thäler und Schluchten, und in seiner allgemeinen Anordnung existirte bereits das Becken, welches jetzt durch den Hwangho seine Gewässer nach dem Meere sendet. Auch damals hatte es seinen Abfluss ; und wenn auch seitdem manche Niveauverschiebungen vorgekommen sind, und der jetzige Fluss seine letzten Quellarme weiter ausstreckt als der frühere , so ist doch im

Ganzen die ehemalige Q alt beibehalten. Da nun später dasselbe Areal mit einer

  • ..,

Anzahl abflussloser Beckèr besetzt wat , so müssen Umstände eingetreten sein, welche diese Aenderung bewirkten. Der wesentlichste unter ihnen war ohne Zweifel das Trockenwerden des Klima's. Um uns den Einfluss zu vergegenwärtigen, welchen dasselbe verursachen musste , brauchen wir uns nur vorzustellen , dass dieselbe Aenderung heute einträte. Es ist klar , dass , wie in Folge vermehrten Niederschlags der Hwang - ho von unten nach oben sich bildete und noch heute fort-wächst ,s. S. 83 , die Wirkungen des umgekehrten Klimawechsels vorwaltend von oben nach unten vorschreiten würden. Manche Quellbäche, durch geringere Wassermassen gespeist , würden zu Zeiten austrocknen. Zugleich würde die Vegetation in Folge der Trockenheit sich ändern und stellenweise verschwinden. Der Wind würde freies Spiel haben, das trockne Land angreifen und, wo er es zerstört fände, hinwegnehmen, um es allenthalben, und so auch im trocknen Flussbett, abzulagern. Wo dieses von Gebirgen eingeengt ist, würde der Schutt herabgetragen und zu einer Barrière angehäuft werden 2) . Diese mannigfachen Hindernisse würden die Abschnürung von Becken befördern, und diese würden, von dem Augenblick wo der Zufluss geringer wäre als die Verdunstung, -abflusslos sein. Der Löss würde anfangen zu wachsen, und an jeder Verengerung des ehemaligen Flusslaufes sich , mit Schutt vermengt, schneller erhöhen, als an anderen Stellen ; der Boden würde mit Salz imprägnirt una ` seine Oberfläche in eine Steppe umgewandelt werden. Derselbe

I) Eine Zusammenstellung der Ursachen , 'welche Seebecken hervorbringen können , habe ich in

» Anleitung zu wissenschaftlichen Beobachtungen auf Reisen «, herausg. v. G. NEUMAYER (Berlin 1875) S. 291 bis 294 zu geben versucht.

2) Diese Art der Anhäufung von Material hat GODWIN-AUSTEN an dem ehemaligen Ausfluss des Pangong-Sees nordöstlich von Leh beobachtet. Von beiden Seiten wachsen die von den Bergen kommenden Schuttmassen und erhöhen allmälig den Damm, der das Becken des Sees absperrt.