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0580 China : vol.1
China : vol.1 / Page 580 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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5 I 4 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. i 50-600 n. Chr.

Macht nicht wieder herzustellen. Im Jahr 221 endete die einst so ruhmreiche Dynastie. Schon zehn Jahre zuvor war China in drei Reiche, die sogenannten

San-kw6 , getheilt , und dieser mit aufreibenden Bürgerkriegen verbundene Zustand dauerte bis 265. Unter den WEI, Wu und SHU, welche die drei Reiche beherrschten , waren die ersteren die mächtigsten. Sie besassen den Norden und verschafften sich durch Bündnisse mit einzelnen Oasenreichen Einfluss bis nach Central-Asien hinein. . Aber dort, wie in China selbst, hatten sie zu viele Feinde, um über einen fortdauernden Kriegszustand hinauszukommen. Es folgte zwar wieder eine Einigung des Reiches unter den nächsten Dynastien, deren sieben officiell anerkannte in dem Zeitraum von 353 Jahren einander folgten. Aber unter mehreren derselben traten Gegenkaiser in einzelnen Theilen des Landes auf: und wenn die Herrscher nicht gegen solche zu Felde zu ziehen hatten , so war ihr Augenmerk auf die innere Befestigung ihrer schwach begründeten Macht gerichtet. Eine Eroberungspolitik nach Central-Asien hin konnte nicht befolgt werden. Nur die Yii-mönn-Passage wurde gehalten , und in ihr wuchs han-tslz6zz zu einem grossen Stapelplatz des Handels für die Völker Central-Asiens heran, welche ihrerseits die Beziehungen zu den Ländern im Westen des Tsung - ling vermittelten. Unter diesen war das vormals so grosse Ansehen von China in traurigen Verfall gerathen , und man schien beinahe vergessen zu haben , dass es im Osten der Steppen ein mächtiges Reich gebe. Früher hatten sich die Völker beeifert , Gesandtschaften an den Hof des Kaisers zu schicken. Jetzt waren die Hofchargen, welche für ihren Empfang zu sorgen hatten , ebenso nutzlos geworden , wie die Aemter derjenigen , denen es einst aufgetragen gewesen war , die Geographie der fremden Reiche zu schreiben und Karten davon anzufertigen. Daher ging auch die Kenntniss selbst in China verloren , oder bestand doch nur in den Archiven fort, wo die Hsi-yii-ki der HAN-Dynastie als ein Denkmal gewesener Grösse aufbewahrt wurden.. Selbst mit den Ländern im Tarym-Becken waren die Verbindungen durch lange Zeit unterbrochen. So waren z. B. von Yii-tiën in den Jahren 15o bis 222 noch manche Gesandtschaften gekommen : aber in dem ganzen Zeitraum von 222 bis 400 hörte man nichts von diesem Land , und die Kenntniss desselben wurde im Jahr 400 nur durch eine Gesandtschaft nach dem berühmten Sitz des Buddhismus erneuert. Von den Staaten im Westen des Tsung-ling hatten sich die Khang-kiu am mittleren Yaxartes einmal 'zwischen 265 und 2.74 ihrer alten Freunde erinnert .und ihnen Geschenke geschickt, welche die Chinesen selbst jetzt als Tribut zu betrachten beliebten.

Ein Versuch zur Herstellung der früheren Beziehungen geschah nur unter der verhältnissmässig glücklichen Regierung der zweiten WÉI-Dynastie, welche von 398 bis 524 im Norden China's herrschte, aber auch manchmal durch erfolgreiche Gegenkaiser, Revolutionen und Parteiungen in ihrer Macht geschwächt war. Die Fürstenfamilie stammte aus Sibirien und hatte Beziehungen mit den nördlichen Völkern bis zum Baikal-See, dem Obi, und fast bis zum Eismeer. Nie waren die Chinesen mit dem Norden besser bekannt. Auch fehlte es nicht an diplomatischen Ver-