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0383 China : vol.1
China : vol.1 / Page 383 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DER KIANG IN SZ'-TSHWAN.

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des Han, jenen beiden Gebirgen !dem Min-shan und dem Po-tshung-shan' benachbart waren.

b! Der nächste Satz ist bemerkenswerth . weil er die genaue Kenntniss zeigt, welche die Chinesen in so alter Zeit von einem Theil von Sz'-tshwan besassen. Dort nämlich, wo der Min bei Kwan-hsiën aus dem Gebirge tritt, breitet er sich sofort in mehrere Arme aus , welche über die geneigte Ebene von Tshing-tu-fu hinabziehen. Sie vereinigen sich wieder, aber nicht mehr zu Einem Canal, sondern zu zwei verschiedenen Flüssen , und gewähren eins der merkwürdigsten Beispiele der Bifurcation. Während die westlichen sich zu jenem grossen Strom verbinden, welcher als der eigentliche Min -kiang oder Ta-kiang der Schifffahrer) bekannt ist und bei Kia-ting-fu vorüber nach Süden fliesst, zweigen sich die östlichen ab und bilden einen Fluss , welcher auch heute noch den Namen T o -kiang führt. Er fliesst durch das fruchtbare Gebiet von Tsz'-tshóu und vereinigt sich bei Lu-tshóu mit dem Ta-kiang, welcher inzwischen den Kin-sha-kiang aufgenommen hat.

Wir werden nun mit einem Mal gegen woo g. Meilen weiter östlich stromabwärts geführt, von der Stelle wo der To sich abzweigt bis in die Gegend des Tung-ting-Sees. Das ganze an den Yang-tsze grenzende Land, welches den grössten Theil von Sz'-tshwan und das westliche Hu-péi begreift, war damals von unabhängigen Stämmen bewohnt, und, wie am Hwang-ho zwischen Tsi-shi-kwan und dem Lung-mönn, war nichts bekannt als die einfache Thatsache der Wasserverbindung zwischen beiden Orten. Zwar sind die Commentatoren , welche sich die grösste Mühe geben, überall Arbeiten des YÜ zu finden, der Ansicht, dass derselbe gerade in dieser Strecke des Kiang einige seiner riesenhaftesten Arbeiten ausgeführt habe t' ; aber davon ist nichts gesagt, und der Fluss war so wenig bekannt, dass selbst die Mündung des Kia-lin-kiang damals Tsië;z genannt' , an welchem jetzt die grosse Handelsstadt Tshung-king-fu steht. nicht genannt wird, sondern der Bericht unmit-

i) Als ein Beispiel mag Folgendes dienen. Ein wenig südöstlich von K w é i - t s h ó u - f u am Yangtsze, nahe der Ostgrenze von Sz'-tshwan, sind die Quellen eines Flusses, des I- s h u i , welcher erst südlich, dann östlich fliesst und bei I - t u -h s i ë n (unterhalb I-tshang-fu) in den Yang-tsze mündet. Der gelehrte Hu-Av i stellte die Hypothese auf, dass früher der Yang-tsze unterhalb Kwéi-tshóu-fu sich gegabelt und einen Arm durch das Bett des jetzigen I-shui hinabgesendet habe. Yü habe es für besser gefunden, diesen Arm zu cassiren und daher denselben abgesperrt (LEGGE, Spooking, S. 138 u. 114). Nun ist aber das Gebirge, welches den Yang-tsze von den Quellen des I-shui trennt, ungefähr z000 Fuss hoch über ersteren erhaben, und von dieser Gebirgshöhe hat der I-shui das regelmässige Gefäll eines Bergstroms. Yü hätte also nicht nur das Gebirge 2000 Fuss hoch aufthiirmen, sondern auch das alte Bett des Armes des Yang-tsze mit Felsen hoch auffüllen müssen, um dort einen besonderen Strom zu schaffen — und alles dies ohne jeglichen Zweck. Wäre dies im Yii-kung gesagt, so müssten wir ihn als eine Fabel verwerfen; ober die Hypothese ist nur aus dem Gehirn von HU-WÉi entsprungen. Rev. AL. WYLIE hat dieselbe (7ourn. N. China branch As. Soc. vol. V. Shanghai, 1866, p. 214, 215) ausführlich besprochen, und knüpft daran die Betrachtung, ob nicht der alte I-shui-Canal des Yang-tsze durch die Ingenieurkunst sich wieder für die Schifffahrt öffnen liesse. Dann, meint er, würde man leicht die gefährlichsten Stromschnellen des Yang-tsze vermeiden können. Der gelehrte Sinologe hatte bei seiner Fahrt auf dem Yang-tsze die Höhe des trennenden Rückens nicht beobachtet; aber die einheimischen Commentatoren sollten sich mit der,Geographie ihres Landes besser vertraut machen, ehe sie auf Grund einer der Einbildungskraft entnommenen Geographie Doctrinen aufstellen, welche die ihnen zu viel vertrauenden europäischen Gelehrten zur Verwerfung des wer thvollsten luches aus dem ehinesichen Alterthum

verleiten.

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