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0472 China : vol.1
China : vol.1 / Page 472 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS.

Landes hatte IDELER ebenfalls die Ansicht einer Einführung aus Indien geäussert. BIOT hat in seinen späten Lebensjahren den Gegenstand noch einmal aufgenommen und in einem umfangreichen Werk abgehandelt 1) , dabei aber wesentlich seine früheren , unten (s. d. Anm.) auseinandergesetzten Hypothesen gegen die inzwischen geschehenen Angriffe zu vertheidigen und neu zu belegen gesucht. Nach ihm hat CHALMERS über die chinesischen hsiu geschrieben 2) .

Unter denjenigen Gelehrten, welche bei der Bildung ihrer Ansichten über das Wesen und die Geschichte der Mondstationen von dem eingehenden Studium der nakslzatra ausgingen, sind, nächst dem älteren COLEBROOKE, aus neuerer Zeit insbesondere WHITNEY und WEBER zu nennen, deren frühere Arbeiten über den Gegenstand fast gleichzeitig erschienen 3) . Ersterer war damals auf Grund seiner Untersuchungen zu der Annahme geneigt, dass China das Mutterland der Mondstationen—

i) Dasselbe erschien erst in einzelnen Abtheilungen im 7ournal des Savants für 1859, 6o, 6i, und wurde dann unter dem Titel J. B. BIOT , Études sur l'astronomie indienne et sur l'astronomie chinoise, Paris i862, in zwei Bänden besonders herausgegeben.

  1. Die Ansichten der genannten Gelehrten lassen sich jetzt, wo Vollkommeneres vorliegt, in Kürze zusammenfassen. GAUBIL (Observations mathénzatiques , astronomiques etc., 3 Bde, Paris 1729-1732) wies bereits auf das hohe Alter der hsiu hin und gab Tafeln derselben (Bd. III. S. 81 ff.) aus den Jahren 140 v. Chr., 103 n. Chr., 724, 1280 und 1683. In einem späteren Werk (Traité de chronologie chinoise) berechnete er die Längen und Breiten der einzelnen Sterne. — IDELER (a. a. O.) wiederholt die Berechnungen, schliesst sich GAUBIL betreffs der Ansicht über die Kenntniss der hsiu zu YAU's Zeit an, und stellt bereits Vergleiche mit den indischen nakshatra an, welche durch COLEBROOKE's gründliche Forschungen bekannt geworden waren. Er kommt zu dem Resultat, dass die Mondstationen nicht als ein vollendetes System, sondern höchstens nach der ihnen zu Grunde liegenden Idee, von einem Volk zum anderen gekommen seien; nur Arabien habe sie, wie er meint, von Indien fertig erhalten. — STERN (in seiner Besprechung von IDELER's Werk, Göttinger Gelehrte Anzeigen 1840, S. 2021 ff.) sieht in dem indischen System eine spätere Verbesserung des chinesischen, da bei diesem die Intervalle zwischen den Sternbildern ungleichmässig sind, während bei den Indern eine gleichmässigere Vertheilung herrscht. — BIOT vertheidigt in den genannten Abhandlungen und in seinem oben angeführten grossen Werk eine Anzahl von ihm selbst aufgeworfener Hypothesen. Er meint 1) dass die Chinesen den Begriff der Mondstationen nicht kannten, sondern die hsiu nur eine Methode für die bequeme Eintheilung der Ekliptik gewesen seien ; 2) die hsiu seien nicht Sterngruppen, sondern einzelne Sterne ; 3) die Ungleichheit der Intervalle zwischen den einzelnen hsiu sei dadurch zu erklären , dass für die Chinesen insbesondere das Culminiren der grösseren Circumpolarsterne maassgebend gewesen sei, und sie, jedem einzelnen derselben entsprechend , einen zugleich mit ihm culminirenden Stern im Aequator als Himmelstheiler angenommen hätten. Daraus erklärt er auch die Eigenthümlichkeit, dass die chinesischen Mondstationen oft sehr kleine Sterne sind, während grössere dicht dabei Hegen; 4) die Anzahl der zur Eintheilung der Ekliptik gewählten Sterne sei ursprünglich 24 gewesen ; dazu habe dann der Herzog von TsxóU noch vier andere gefügt , welche damals gerade zur Zeit der Solstitien und Aequinoctien culminirten. — WHITNEY hat (Lunar Zodiac p. 385-397) mit schlagenden Gründen nachgewiesen , dass alle diese Hypothesen allein BIOT's Einbildungskraft entsprungen und durch keinen einzigen thatsächlichen Beleg gestützt seien. Schon vorher hatte WEBER (Naxatra I, p. 291 ff.) das Unhaltbare eines Theils derselben dargethan. In Betreff der dritten Hypothese ist zur Ergänzung zu bemerken, dass sie einem aus dem fiten Jahrhundert n. Chr. stammenden Commentar zum Tshóu-li (Amt der Fang-hsiang-shi) entnommen ist, der natürlich nur als eine Meinungsäusserung von geringem Werth betrachtet werden kann. -- Rev. JoHN CHALDIERS (on the Astronomy of the ancient Chinese; in LEGGE'S Shoo-king, 4Hongkong 1865 , Prolegomena p. 90-102) betrachtet die 28 hsiu als Mondstationen und schliesst sich der Ansicht an, dass sie die älteste Eintheilung der Ekliptik seien. Obgleich er das hohe Alter der Abfassung der ersten Bücher des Shu-king bezweifelt, glaubt er doch, dass die angeführte Stelle hei Kaiser YAU auf einer genauen Leberlieferung beruht, weil die Chinesen später nicht im Stande gewesen sein würden, solche Daten richtig zurück zu berechnen.

  2. WHITNEY, Sûrya Siddhânta s. oben. — A. WEBER, die vedischen Nachrichten von den naxatra. Abhdlgen der k. Ak. d. Wiss. zu Berlin, Erster Thl. 186o; zweiter Thi. 1861.

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