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0237 China : vol.1
China : vol.1 / Page 237 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VERBREITUNG DES Löss IN NORD–AMERICA.

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Nach der Darstellung der Verhältnisse in Asien und Europa ist es leicht begreiflich, wie hier, in der Region des durch die Mauer des Felsengebirges und der breiten dahinterliegenden Bodenanschwellung hervorgebrachten Continentalklima's, Umstände herrschen konnten, welche Processe subaërischer Ablagerung zur Folge hatten. Das vielfache Vorkommen von Salzseen und weiten sandigen Strecken, die mit denen des gelben Bodens wechseln, wie im nördlichen Nebraska und D a k o t a h , und von dort am Ostfuss des Felsengebirges gegen Süden bis zur Llano es t a c a d o oder grossen Salzebene im nordwestlichen Texas, bieten weitere Analogien mit anderen subaërisch bedeckten Gegenden. Das Verbreitungsgebiet dieser Gebilde umfasst das ganze Texas , das Stromgebiet des Rio Grande , dasjenige des Colorado mit seinen grossen Zweigen, dem Green-river, Colorado chiquito und G i 1 a, und das nordöstliche M ex i co I . Allerdings werden auch hier allenthalben, von HAYDEN am Rio Grande, von EMORY in Neu-Mexico, von BLAKE und ANTISELL am Colorado, Süsswasserbecken zur Erklärung zu Hilfe genommen, wie es ja auch in China und Europa geschehen ist; oder es soll ein Meeresarm allmälig brakisch geworden und schliesslich in ein Süsswasserbecken verwandelt worden sein 2 . Allein, abgesehen von allen Analogien, genügt es die eine Thatsache hervorzuheben , dass, wie GRISEBACH andeutet, die engen und steilwandigen Canons des Colorado nur von einem Strom gegraben werden konnten, welcher durch ein Land mit trocknem Klima floss, und dass dieser Zustand hinreichend lange gedauert haben muss, um ihm das Durchnagen von mehreren tausend Fuss harten Gesteins zu ermöglichen. Allerdings werden wir dadurch darauf geleitet, dass diese Länder nicht völlig abflusslos waren. Allein es waren, wie es noch heute der Fall ist, nur lange einfache Canäle, welche das Wasser, das weit entfernten Hochgebirgen entströmte, gegen das Meer hinführten und dabei einen grossen Theil ihres Weges durch Gegenden nahmen, in denen eine Ablagerung von Oberflächengebilden aus Wasser nicht stattfinden konnte, und in denen sie , da sie doch vorhanden sind, nur durch subaërische Processe aufgehäuft werden konnten.

Diese westlichen und südlichen Gegenden sind zu unvollkommen untersucht um hier weiter auf sie einzugehen. Ich kehre noch einmal zu den P r a i r i e s zwischen Felsengebirge und Missouri zurück. Sie bilden trotz ihrer welligen Oberfläche eine so gleichmässig gegen Osten geneigte Ebene, wie sie nur dadurch erklärt werden kann, dass die Unebenheiten des darunter liegenden Grundbaues vollkommen ausgefüllt sind. Wir müssen uns diesen als ein verdecktes Gebirgsland

  1. Dies lässt sich insbesondere dem Bericht von EMORY entnehmen , wenn auch derselbe weniger durch seine Beschreibungen als durch die naturwahren Landschaftszeichnungen lehrreich ist. Die letzteren sind typische Bilder subaërischer Bodenanhäufungen. Man erkennt die flachen Muldenformen der Beckenausfüllungen, die kurzwellige Gestalt der Oberfläche, die steilen Bodenabbrüche, wo Einschnitte vorhanden sind, die langen Schuttlähnen, welche die Gebirge einhüllen und ihre unteren Gehänge maskiren. Dazu kommen die abflusslosen Salzseen , welche unmittelbar an die Flussgebiete grenzen, der Salzgehalt des Bodens, und der Charakter der Vegetation.

  2. HAYDEN a. a. O. 189, 19o. — EMORY , ilfexican boundary report. — W. P. BLAKE, Reports of explorations and surveys fron, the Mississippi to the Pacific Ocean. Vol. V., Washington 1856, S. 2z8 IT. — ANTISELL ebend. vol. VIII., 18S7, S. I26.