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0654 China : vol.1
China : vol.1 / Page 654 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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584 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 1205-1 i7.

Khalifen , eine Stadt von einer Million Einwohnern , der Sitz • von Reichthum und verfeinertem Leben , wurde (I 2 5 8) genommen und durch ein zehntägiges Plündern und Morden in eine menschenleere Einöde verwandelt. Ueber fünfhundert Jahre hatten dort die Abassiden geherrscht. Sie fielen mit der Stadt , die sie zur Königin der Städte des Orients gemacht hatten. Die Schaaren wälzten sich beutebeladen über die Trümmer hinweg nach Syrien, wo Haleb , Damascus und andere Städte das Schicksal von Baghdad erfuhren, und bereits wollten sie nach Aegypten eindringen, als der Widerstand der Mameluken ihnen ein Ziel setzte (1260) .

MANGU-Khan hatte selbst nur wenig zur Vergrösserung des Reiches beigetragen, sondern das Handeln seinen Brüdern überlassen. Einer derselben , KUBLAI oder KHUBILAI , führte Eroberungszüge gegen die Südhälfte von China. Er wurde im Jahr 1260 zum Gross-Khan ausgerufen. Zu dieser Zeit stand das Mongolenreich auf dem Gipfel seiner Grösse, und dadurch am Rand seines Verfalles. Die Interessen der einzelnen Theile gingen zu weit auseinander; die Fürsten konnten zu wenig mit einander verkehren, um die Einheit zu erhalten. Dazu kam, dass KUBLAI 'die Residenz Karakorum, . deren Lage allein für die Beherrschung des, Reiches geeignet war , verliess und seinen Sitz nach China verlegte. Damit war der Schwerpunkt seiner Macht ganz excentrisch, und es musste ein Verfall des grossen Körpers eintreten. Wohl mochte KUBLAI es einsehen , dass die Herrschaft über China mehr bedeute als diejenige über den unermesslichen Rest des Reiches das er geerbt hatte. Darum auch war sein Bestreben danach gerichtet, ganz China in Besitz zu nehmen. Es waren schwere und grausame Kriege die er führte ; aber er erreichte seinen Zweck. Im Jahr 128o unterlag ihm der letzte Spross der SUN G -Dynastie, und in den folgenden Jahren dehnte er seine' Kriegszüge bis Tong - king und Awa aus.

Das gesammte Mongolenreich bestand um diese Zeit aus vier Theilen:

I. Das Reich des Gross-Khan, dessen Herrschersitz nach Klzanbalik (»die Stadt des Khan«:, d. i. Peking verlegt wurde. Es umfasste China, Korea, die östliche Mongolei , die M a n t s c h u r e i und Tibet, nebst Hoheitsrechten über T o n g - k i n g und -Theile von Awa. Dies war das grösste , am besten abgerundete, das volkreichste und wichtigste der vier Reiche. In Europa wurde der Name Cathay speciell auf dieses übertragen.

  1.  Das Khanat Tshagatai, öder das Mittelreich der Tartaren, westlich vom vorigen, zwischen Kwenlun und Altaï gelegen , daher das T a r y m -Becken , den Tiën -shan und die D s u n g a r e i umfassend ; ausserdem gehörten dazu die Länder am Y a x a r t e s und hinab bis zum Oxus, ferner Afghanistan und bald auch-das P e n d j ā b. Die Hauptstadt war Almalik am Ili , also an der Nordseite des Tiën-shan gelegen , was für die Beherrschung der Gegenden am Oxus und Yaxar-

tes nicht vortheilhaft sein konnte.   Tshagatai löste sich um 140o in TIMUR's

Reich auf.

  1.  Das Reich Kiptshak, oder das Nordreich der Tartaren , aus den Eroberungen von BATU hervorgegangen , erstreckte sich von der K i r g i s e n s t e p p e bis