National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0190 China : vol.1
China : vol.1 / Page 190 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

.   R~~~ •

it

138

IV. CAPITEL. DIE ZONE DER UEBERGANGSLANDSCHAFTEN.

den Indus fanden ; sowie dass dieser Strom sich in ähnlicher Weise bildete wie der Hwang-ho. Wir dürfen ferner annehmen, dass während der Zeit des Abflusses die Flussbetten sich vertieften, und dadurch im Steppenboden die Bildung seitlicher Schluchten mit terrassirten Abfällen stattfand : dass der Eintritt des trocknen Klima's der Gegenwart die Verkleinerung der noch nicht abfliessenden Seebecken, die Wiederabschliessung anderer, deren Abflusscanal noch nicht bis zur Tiefe -des Seegrundes ausgenagt war „wie der Pangong, der Tsomoriri und der Salzsee der Soda-Ebene: , und die allmälige Verkleinerung des Areals, sowie die Vermehrung des Salzgehaltes aller zur Folge haben musste , während solche Becken , welche , wie das von Tshang-tshen-mo, durch das tiefe Ausnagen des Ausflusscanals zu Flusssystemen umgeformt waren, diese Gestalt behielten. Das Gebiet des oberen Indus unterscheidet sich von dem des Hwang-ho nur dadurch, dass den zwei klimatischen Hauptperioden des letzteren eine dritte , trockne , gefolgt ist , ehe das Abflusssystem zu gleicher Entwickelung wie das des nördlichen China gelangt war. Die rückgängige Aenderung , welche dadűrch eingetreten ist , ist dieselbe , welche das östliche Tibet erfahren würde, wenn der Schneefall auf den Gebirgen sich verminderte. Dann würde bald die am Ursprung des Khara-ussu liegende Kette von Seen wieder abgeschnürt, und es würden wahrscheinlich die vier einzelnen Becken isolirt werden, während der abflusslose Tenggri-nor sich aus seinen jetzigen Grenzen in engere zurückziehen «würde t .

Der nächste Schritt in unserer Wanderung um Central-Asien führt uns nach der der Kenntniss sich nur langsam erschliessenden Gegend der Quellflüsse, welche östlich nach dem Tarym-Becken hinabströmen , westlich sich zum Amu-Darya vereinigen. Zwischen hohen Gebirgen liegen dort die von den Eingebornen als Pamymir bezeichneten Hochsteppen-Thäler, von denen zuerst MARCO POLO eine anschauliche Schilderung gab. Ihm folgte in den Jahren 1837 und 1838 JOHN Woof), der von Westen her nach Wakhan vordrang, und im Jahr 1874 die von GORDON , TROTTER, BIDDULPH und STOLICZKA unternommene Expedition , welche von Osten her denselben Ort erreichte und dann nach Osten zurückging. Abflusslose Thalbecken scheint es jetzt dort nicht zu geben, und ob es früher welche gab, lässt sich den bisher bekannt gewordenen Berichten nicht entnehmen , wenn auch manche Eigenthümlichkeit dafür spricht , dass der Boden der Steppen von dem Löss nicht verschieden ist. Unter Anderem deutet die Art des Abflusses von

I) Der beifolgende Holzschnitt stellt, als ein Beispiel der Salzseen von Tibet, den T so - G y a g á r dar, welcher dem Becken des T so m o r i r i angehört, aber 563 Fuss höher als dieser liegt. Herr V. ScHLAGINTW EIT (I"eisen in Indien und Hoch-Asien , Bd. III. (1872) S. 154 bestimmte seine Höhe zu 15,793 engl. Fuss oder 4783 Meter. Die Bedeutung des Namens ist nach ihm » weisse Fläche «, und derselbe bezieht sich auf den breiten sandigen Uferrand, welcher durch das allmälige Eintrocknen des Wassers blossgelegt wurde. Früher hatte der See einen Ausfluss nach dem Tsomoriri.

Die Zeichnung ist von Herrn SUNKEL , welcher im Jahr 1865 als Begleiter von Dr. STOLICZKA das westliche Tibet besuchte und eine Fülle von Skizzen mitgebracht hat, welche die Natur des Landes zur Anschauung bringen. Die öde Natur , die sanfte Verflächung des Bodens und (lie Schuttbedeckung der Berggehänge treten hier wie bei allen abflusslosem Salzseen hervor.