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0723 China : vol.1
China : vol.1 / Page 723 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DIE KATIIOLISCHE MISSION IN CHINA.

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die Mission folgt ihm auf dem Fuss. Während sich aber jener an einzelne bestimmte , durch die Natur begünstigte Plätze hält , dringt diese in das Innere der Länder und entgilt dem Handel was sie von ihm empfing, indem sie ihm die Ausbreitung von seinen Sitzen aus erleichtert. Der Kaufmann macht uns mit den nutzbaren Producten der Länder bekannt; der Missionar, wenn er seinen Beruf nicht zu eng fasst, erforscht den Charakter des Volkes, seine Sitten und religiösen Gebräuche. Indem er die Sprache des Landes lernt, erhält er die Gelegenheit, dessen Literatur, Geschichte , Wissenschaften und Regierungsformen zu studiren , und auf seinen Wanderungen ist ihm Gelegenheit geboten , sich mit der Geographie desselben vertraut zu machen. In keinem Land haben die christlichen Missionare diese Tiber ihren Beruf hinausgehenden Aufgaben in grösserem Maass erfüllt , in keinem sich ein weiteres Gesichtsfeld geschaffen und der Wissenschaft grösseren Gewinn gebracht, als in China. Vor Allem sind es die Jesuiten des i 7ten und i8ten Jahrhunderts , ohne deren umfassende und gründliche Thätigkeit China heute noch, mit Ausnahme der Küste, eine terra intcognita sein würde, während im gegenwärtigen Jahrhundert die katholischen Missionare diese Art der Thätigkeit fast gänzlich eingestellt , und die protestantischen sie, wenn auch bisher in weniger intensiver und sehr veränderter Weise, übernommen haben. Die Uebersicht der diplomatischen und Handelsbeziehungen des Westens mit China seit Entdeckung des Seeweges hat uns gezeigt, dass durch diese Agentien nur spärliche und unvollkommene geographische Kenntnisse in Bezug auf China nach Europa gekommen sind die Geschichte der Missionen dagegen gibt uns eine fortlaufende Entwickelung derselben. Sind auch nur einzelne hervorragende Männer die Träger dieses Fortschrittes gewesen , so ist es doch nicht möglich, deren Thätigkeit für sich abgesondert zu verstehen, und ich stelle daher der Uebersicht ihrer wissenschaftlichen Leistungen einen kurzen Abriss der Geschichte der katholischen Missionen voran. Dieselbe ist nicht nur einer der wichtigsten Abschnitte in der Geschichte des Verkehrs mit China überhaupt ; ein Einblick in sie ist auch erforderlich, um zu verstehen, wesshalb die glänzende Thätigkeit der Jesuiten nicht noch mehr Früchte getragen hat, als es der Fall gewesen ist 1) .

Im Jahr 154o war der Jesuitenorden gestiftet worden. Ein grosses Feld für seine Aufgaben bot sich ihm in den Ländern des südlichen und östlichen Asien, welche die Umschiffung von Africa zugänglich gemacht hatte , und er ging ohne

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i) Die wichtigeren Quellen für die ältere Missionsgeschichte in China sind : TRIGAUTIUS, de christiana expeditione apud Sinas, Aug. Vind. 1615. — Du HALDE , description de la Chine vol. III (Paris 1735), p. 65-127. -- J. L. V. MOSHEIM, Erzählung der neuesten chinesischen Kirchengeschichte, als Vorrede zu dem II. Band der deutschen Lebersetzung von Du HALDE'S China (Rostock 1748) . — MOSHEIM, Historia tartarorum ecclesiastica. Helmstadi 1741. — Contribution to a historical sketch of the Portuguese settlements in China, principally of Macao ; of the catholic missions in China and of the papal legates to China, by A. L. KN'r., Macao 1832. Der Verfasser ist Sir ANDREW LJUNGSTEDT. Ein Auszug des Wer= ke; findet sich in Chinese Repository vol. I, (1832). Ausser diesen wichtigeren zusammenfassenden Werken gibt es eine sehr bedeutende compilatorische Literatur über den Gegenstand, sowie eine grosse Zahl von Schriften über einzelne Phasen der Missionsthätigkeit, die Controversen innerhalb der Mission,

einzelne Mitglieder der letzteren u. s. W.