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0416 China : vol.1
China : vol.1 / Page 416 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VIII. CAPITEL. DAS BUCH YÜ—KUNG.

des • fetten Bodens angebaut werden , insbesondere entlang dem Rand der Hügel. Wohl mögen damals dem Sumpf von Tslzin, welcher noch vom Yang-tsze durchströmt wurde und im Bereich der Wirkung von Ebbe und Fluth gelegen haben muss, durch Eindämmung nach und nach einzelne Strecken für den Anbau abgewonnen worden sein. Aber im Ganzen war dies noch eine wenig cultivirte Gegend, die sich erst im Lauf der Jahrtausende zu dem blühenden Land entwickelt hat, als das wir sie heute finden. In kaum besserem Zustand befand sich das Gartenland von Ngan-hwéi , das sich heute , durch hohe Dämme geschützt, zu beiden Seiten des Yang-tsze bis zu den ersten Terrassen ausbreitet. Die Bambusgebüsche, gross und klein, gediehen üppig , das Gras wuchs lang und dünn ; die Bäume schossen hoch auf, der Boden war ganz schlammig«. Dies ist die Beschreibung des Charakters der ganzen Provinz Yang-tshóu.

Sehr mannigfaltig waren die Gegenstände, welche diese Provinz als Tribut zu geben hatte. Sie bestanden aus den drei Rangstufen von Metallen, worunter Gold. Silber und Kupfer gemeint sein sollen , ferner Bambusröhren , welche , wie LEGGE nach den Commentatoren mittheilt, zur Verfertigung von Pfeilen und musikalischen Instrumenten, sowie mancher Geräthschaften verwendet wurden. Ausserdem werden Zähne, Häute, Federn, Haare und Holz erwähnt. In den ersten beiden Gegenständen will man Elephantenzähne und Rhinoceroshaut erblicken. Sollte dies richtig sein, so dürfte man Pfauenfedern und kostbare Holzarten hinzufügen. Denn Elfenbein konnte nur auf dem Weg des Handels nach der Yang-tsze-Mündung kommen. Man könnte zu der Voraussetzung geneigt sein , dass es ein Seehandel gewesen sei, und in der Bai von Hang-tshóu, wo noch im frühen Mittelalter ein Emporium des Fremdhandels bestanden hat, schon in so weit zurück liegender Zeit ein Schiffahrtsplatz gelegen habe , nach dem die Producte des Südens gelangten, um vielleicht für chinesische Seide ausgetauscht zu werden. Dies ist jedoch unwahrscheinlich, da die Provinz King-tshóu dieselben Artikel zu liefern hatte, und wir werden dadurch zu der Annahme genöthigt, dass schon zu Ye's Zeit jene beiden grossen Handelsstrassen durch die jetzigen Provinzen Kiang-si und Hu-nan nach Kwangtung , und darüber hinaus nach Tong-king existirten , welche in den letzten zwei Jahrtausenden eine so hohe Wichtigkeit für die Chinesen gehabt haben. Es ist bemerkenswerth , dass kein Tributartikel der anderen Provinzen auf einen südlichen Ursprung deutet. Nimmt man ihn für diejenigen der Provinzen Yang und King an, so haben wir auch keine weitere Schwierigkeit für die Erklärung der Herkunft der drei Metalle , welche jetzt wenigstens in den der Provinz Yang-tshóu zunächst liegenden Gegenden nicht vorkommen,'). Von einheimisch en Tributartikeln werden schliesslich noch ornamentirte Seidenstoffe und Orangen genannt.

I) HuwÉi soll zwar (nach LEGGE p. i i i) zu beweisen gesucht haben, dass früher Gold und Silber in Jau-tshóu•fu (Kiang-sil, und Kupfer an mehreren Orten in Kiang-su gefunden wurde. Doch ist dies für Kupfer und Silber sehr unwahrscheinlich. Gold hat man gewiss an vielen Stellen gewaschen wo es jetzt in zu geringer Menge vorhanden ist, um noch ausgebeutet zu werden. Aber wir wurden dann dieses Metall als Tributartil;el viel mehr bei solchen Provinzen erwähnt zu finden erwarten müssen, wo selbst

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