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0157 China : vol.1
China : vol.1 / Page 157 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AUSDEHNUNG DES MEERES IN CENTRAL-ASIEN.

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Olt

weichen. Es ist leicht erklärlich , dass der einförmige Oberflächencharakter , die Verbreitung des Sandes über 1111,Fse Strecken, und der bedeutende Salzgehalt der einzelnen Steppenbecken zuerst zu der Annahme führten , dass das ganze durch diese Eigenthümlichkeiten ausgezeichnete Gebiet von Central-Asien ein alter Meeresboden sei. PUMPELI,Y war ein zu guter Beobachter, um nicht schon einer berichtigten Auffassung näher zu kommen ; aber er gründet seine Ansicht noch auf den Charakter der Steppengebilde im Allgemeinen , und schliesst die im Vorhergehenden als subaërisch erwiesenen Ablagerungen in seine Beweise für die ehemalige Meeresbedeckung ein. »Das Meer«, sagt er , »in welchem die grosse Steppenablagerung niedergeschlagen wurde , war mit Inseln besetzt , welche jetzt durch die über die Flächen aufsteigenden Bergrücken und Gipfel angedeutet werden. Die Oberfläche der Ebene steigt allseitig gegen diese ehemaligen Inseln an, theils weil sich die Ablagerung den ursprünglichen Formen der Oberfläche der Thäler, welche sie ausfüllt, anpasste , theils weil ihre Dicke durch das von den Hügeln abgeschwemmte Material verstärkt wurde. .... Es ist wahrscheinlich , dass das Meer, welches diese Ablagerung fast auf dem ganzen heutigen Plateau zurückliess, innerhalb gewisser Grenzen gleichzeitig mit jener grossen Wasserbedeckung war, welche sich vom Polarmeer nach dem Caspischen Meer ausdehnte und das westliche Sibirien erfüllte. .... Die Schlussscene in der Geschichte dieses grossen, verhältnissmässig jugendlichen Meeres, das sich vom Ural bis fast zur Grossen Mauer von China erstreckte, war dessen Verschwinden von der langen Einsenkung, die sich vom Polarmeer durch die Barabinsky - Steppe nach der Aralokaspischen Niederung ausdehnt« tl . Es ist dies dieselbe Erklärungsweise für die Eigenthümlichkeiten der Salzsteppen und Wüsten welche vielfach für diejenigen von Nord-America und Australien, und von HUMBOLDT für das nördliche Africa in Anspruch genommen worden ist. In Asien scheint sie um so mehr für sich zu haben , als sie sich für die Aralokaspische Niederung als richtig bewährt hat. Lässt man sie für die gesammte östliche Mongolei auf Grund des Salzgehaltes im Boden und des Steppencharakters gelten, so muss sie nothwendig auch auf das tibetische Hochland (STRACHEY) und ganz Persien ausgedehnt werden , und dann muss man recente Niveauveränderungen von so ausserordentlichem Betrag in Anspruch nehmen , wie sie zwar für einzelne Gebirgsketten mit Sicherheit nachgewiesen worden sind, aber für so grosse zusammenhängende Länderstrecken ohne auch nur annäherndes Beispiel dastehen würden. Es müsste auch, wenn das Meer die 5000 Meter hohen Flächen von Tibet bedeckt hätte, ganz China unter demselben gestanden haben. Dies ist jedoch mit Sicherheit nicht der Fall gewesen. Dort gibt es nirgends marine Ablagerungen, welche jünger als die Liasperiode sind. Auch in den höheren Theilen Central-Asiens müsste man alte Uferbänke, den Einfluss der Brandung auf die felsige Küste, und versteinerungsführende Ablagerungen in den zahlreichen Buchten und Baien nachweisen können, was nicht geschehen ist.

I) PUMPELLY a. a. U. S. 76, 77.