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0511 China : vol.1
China : vol.1 / Page 511 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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WANDERUNG DER YUE-TSII .

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mit dessen Schwächen bekannt machte. Daher folgte wieder eine Periode heftiger Kämpfe. Im Jahr i 6o wurde ihnen durch Errichtung von Militärstationen entlang der Grossen Mauer ein vorläufiges Ende gemacht. Zugleich eröffnete man an der, selben einen Markt für die Hiungnu, welche an dieser Einrichtung Gefallen fanden und nun selbst ein Interesse an der Aufrechterhaltung freundlicher Beziehungen

hatten 1) .

Vor der Ausführung der weiteren Schritte gegen die Hiungnu haben wir die Bewegungen der YuP-ts1iī. in's Auge zu fassen. Dieses Volk , das seiner Abstammung nach von den Hiungnu verschieden war, sass seit einer nicht näher zu bestimmenden Zeit in der Gegend der Yü-mönn-Passage , »zwischen Tim-hwang und dem Ki-liën-span « 2) . Nordöstlich, am Gebirge Ho-1i3) , hatten sie zu Nachbarn die Usun, die sich wahrscheinlich entlang dem Fluss Etzine ausbreiteten. Es ist zu häufig dargestellt worden , um es hier nochmals ausführlich zu erzählen , wie die Yué-tshī , nachdem sie im Jahr 177 eine furchtbare Niederlage durch die Hiungnu erlitten hatten und, bei einem zwanzig Jahre später erfolgten nicht minder vernichtenden Einfall, ihr König durch dieselben getödtet war, im Jahr 157 ihr Land verliessen und sich zum Theil südwestlich wendeten ; wo sie den Namen der k 1 e i n e n Yué - t s h ī behielten 4) , zum Theil, als die gross grossen Yu6-t s h ī, nach Nord-

  1. Diese Thatsachen sind, ebenso wie einige der nachfolgenden, WYLIE's Uebersetzung eines Abschnittes der HAN-Annalen (History of Me Heung-noo in their relations with China, translated from the Tseen-Han-shoo, book 94 etc., by AL. WYLIE, .7ourn. Anthropol. Institute, vol. III. London 1874) entnommen. Mit grosser Ausführlichkeit ist die Geschichte der Hiungnu von DE GUIGNES in seiner histoire générale des Huns, des Turcs, des Mongols et des autres Tartares occidentaux, ouvrage tiré des livres chinois (4 Bände Paris 1756-58) behandelt. In diesem reichen Quellenwerk sind neben den Originalberichten auch die Erzählungen, Erläuterungen und Zusätze der späteren Commentatoren aufgenommen worden ; und wenn auch die Quellen stets angegeben sind, so muss doch, da der erzählende Ton gleichmässig durchgeführt ist, jeder neue Versuch, die HAN-Annalen im Original zu übersetzen, dankbar begrüsst werden. Zusammenfassende Berichte der Geschichte der Hiungnu sind in KLAPROTH'S tableaux historiques (p. 103 ff.), an vielen Stellen von RITTER'S Asien und in anderen Werken gegeben. Die von diesen Autoren gebrauchten Jahreszahlen weichen z. Th. von den von WYLIE berechneten ab ; auch ist die Lesart mancher Namen verschieden (z. B. Melke bei KLAPROTH für Mautun; letztere Lesart ist auch nach STAN. JULIEN richtig, wie LASSEN (II, p. 368) angibt).

  2. So nach SZ'-MA-TSIËN (s. BROSSET, relation du pays de Taouan, Nouveau 7ourn. Asiatique II, 1828, p. 424) und MA-TWAN-LIN (s. RÉMUSAT, nouveaux mélanges Asiatiques I, p. 221). Ein anderes Gebiet weist ihnen WYLIE (a. a. O. p. 407 Anm.) zu, nämlich die heutigen Gebiete von Liang - t s h G u , Kantshóu, Sú-tshóu, Yen-ngan-fu und Sha-tsh6u, ohne jedoch anzugeben , welcher Quelle dies entnommen ist. Die Annahme ist nicht unwahrscheinlich, wenn man unter K i -1 i ë n - s h a n das südlich von allen diesen Orten gelegene Gebirge versteht , welches noch heute diesen Namen führt und auch N a n - s h a n genannt wird (s. oben S. 267) . Allein es ist zu bemerken, dass nach dem unter KIEN-LUNG verfassten Werk Kin-ting-hsin-kiang-tshi-lio der im Süden von Barkul gelegene Theil des Tiën-shan früher Ki-liën-shan hiess (s. STAN. JULIEN, notices sur les pays et les peuples étrangers, 7ourn. As., Ser. IV, Vol. VIII, p. 228 ff.). BROSSET verwechselt beide Gebirge, indem er zu der Angabe von Sz'-MA-TSIËN die Bemerkung macht : »Ai-lien-chan ou Tien-chan, chaine de montagnes près de Hami, à dix lieues sud-ouest de Kan-tchéou«. Sollten sich in der That die Yué-tshī von Tun-wang bis zum Ost-Ende des Tiënshan ausgedehnt haben, so ist ihre nachherige grosse Wanderung leichter zu erklären. Uebrigens ist die Frage , welche Breite das von ihnen eingenommene Gebiet in seinem östlichen, den Chinesen damals allein bekaunten Theil gehabt habe, unabhängig von seiner Ausdehnung nach Westen. Ueber die letzt ere

s. oben S. 44o Anm.

  1. S. oben S. 314.

  2. Leber den späteren Wohnsitz der Kleinen Yué - t s hi gibt eine Stelle aus dem Hsi-yu-ki

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