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0257 China : vol.1
China : vol.1 / Page 257 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ALEKANDERGEBIRGE UND KARATAU.

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T o k rn a k am Tshu , welcher im innersten Winkel des Dreiecks aus der BuamSchlucht hervorkommt, während östlich von der Mainak-Kette, in dem gegenüberliegenden stumpfen Winkel, die Festung W e r n p ë angelegt ist.

Wenden wir uns westlich vom Meridian des Issyk-kul, so ist das nächste, der Nestnordwestlichen Richtung annähernd folgende Gebirge die Westhälfte der Alexan-

derkette. Aber die Abgliederung vom Tiën-shan-System ist durch die bisherigen

Untersuchungen weniger deutlich aufgeschlossen als im Fall des Mainak. Die Osthälfte jener Kette ist ein zu mächtiges und complicirtes Gebirge , um durch die

Reisen selbst so ausgezeichneter Beobachter wie Baron KAULBARS und SSEWERTSO\V bereits völlig aufgeklärt zu sein. Der Beschauer im Thal des Tshu sieht beide Hälften trotz ihrer zum Theil verschiedenen Richtung als Eine lange . steil aufragende und in der Semenow-Spitze eine Höhe von über i 5000 Fuss erreichende Kette. Und doch kann es kaum einem Zweifel unterliegen, dass die gewaltige Doppelkette des transilischen Alatau , wenn sie auch mit dem Durchbruch der BuamSchlucht ihren Namen verliert. westlich von ihr fortsetzt und den östlichen Theil des Alexandergebirges bildet , dessen Hochgipfel bis im Westen der SemenowSpitze von 07° N nach W70 S angeordnet sind. Wenn man diese Linie verlängert, so hat sie in dem Rücken des Talas -tau , welcher zugleich die nördliche Wasserscheide des Yaxartes bildet , ihre genaue Fortsetzung. Der Name Alexanderkette aber bleibt dem fortlaufenden Kamm, welcher nach W i 3 ° N zieht , also nur annähernd die Karatau-Richtung hat 1 . In dem nur 200 betragenden Winkel zwischen den divergirenden Ketten fliesst der Talas hinab, an welchem , wo er das Gebirge verlässt, die Stadt Au 1 y e- a t a , vielleicht das Talas der mittelalterlichen Reisenden. liegt. Auch hier tritt daher ih der Gesammtanordnung dasselbe Gesetz hervor wie an den anderen beschriebenen Stellen. Aber einerseits findet gleichsam eine feste Verwachsung beider Richtungen an der Stelle ihrer Vereinigung statt, wie sie auch der Abzweigung der Talki-Kette eigen zu sein scheint : andererseits ist dies vielleicht ein Beispiel des in China mehrfach zu beobachtenden Falles , dass, wo ein mächtiges Gebirge sich einem anderen noch bedeutenderen anschaart, es allmälig in die Richtung desselben übergeht.

Ein wenig weiter westlich, an einer noch nicht näher untersuchten Stelle, aber wahrscheinlich ungefähr im Meridian von Aulye-ata . zweigt sich vom Tiën - shanSystem der am weitesten vorgestreckte aller westnordwestlichen Ausläufer , der K ar a t a u selbst, ab, welcher zugleich eine merkwürdige Grenzscheide bildet. Denn nördlich von ihm ist der weit ausgedehnte. Raum bis zu der nordwestlichen Verlängerung des Tarbagatai von einem flachen Land ausgefüllt , in welchem die mit Saksa-ul bedeckte Salzsteppe, die tennenartig ausgetrocknete, harte und vegetationslose Lehmwüste und die öde Sandwüste selbst der ärmlichsten Grassteppe den

i) Dieses Verhältniss tritt am deutlichsten auf der von HABENICHT bearbeiteten Karte von FEDSCHENKO in PETERMANN'S Mittheilungen (,Jahrgang 1874, Taf. i I) hervor, welche den Vortheil gewährt, dass , neben der üblichen Zeichnung des Kammes entlang der Wasserscheide , die Positionen der Hoch. gipfel eingetragen sind, welche die Anschauung verändern und wahrscheinlich berichtigen.