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0034 China : vol.1
China : vol.1 / Page 34 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XXVIII

t.

ŰEBERSICHT DER REISEN DES VERFASSERS IN CHINA.

punkt weithin überblickten, zu durchwandern. Während der Gesandte in Tiëntsin und Peking mit langsamem , aber sicherem Schritt die Schwierigkeiten aus dem Wege räumte , welche sich der Erlangung der Gleichberechtigung des von ihm vertretenen Staates mit England und Frankreich entgegenstellten ; hatte seine entgegenkommende Rücksichtnahme für die Interessen und Aufgaben eines Jeden es den wissenschaftlichen Begleitern der Expedition, unter denen ich mich befand. ermöglicht, eine an Belehrung wie an Genuss überreiche Seereise mit der Fregatte »Thetis« auszuführen, bei welcher wir Formosa. die Philippinen, Celebes und Java berührten, bis wir vor Weihnachten 1861 mit der Gesandtschaft in Bangkok wieder zusammentrafen. In diesem fremdartigen Land bot sich Gelegenheit zu freierer Bewegung, und ich werde von den Ergebnissen einzelner Fahrten und Wanderungen in Siam und Hinterindien im Verlauf dieses Werkes Bericht zu erstatten haben. Einen Theil derselben führte ich aus, nachdem die Expedition, nach glücklicher Lösung ihrer Aufgaben, die Rückreise angetreten hatte, da ich, meinem bereits bei dem Abgang von Europa gefassten Beschluss zufolge, allein zurückblieb.

Ich hatte damals das Verlangen, irgend eine Aufgabe von grösserer Tragweite

auf dem asiatischen Continent zu lösen. Zunächst beabsichtigte ich den :Versuch zu machen , von Kashmir aus nach Central-Asien vorzudringen. Dieser Plan fand eine freundliche Unterstützung durch Lord ELGIN , den damaligen Generalgouver-

neur von Britisch-Indien . scheiterte jedoch an den Unruhen in Ost - Turkestan, deren erste Kunde eben nach Calcutta gelangte , und welche zu der Gründung des mohamedanischen Reiches von JAKUB - Beg führten. Ein zweiter Plan , nach der Mündung des Amur zu gehen . um mich von dort westlich zu wenden und die Grenzgebiete zwischen Sibirien und der Mongolei zu untersuchen , schlug fehl, weil wenige Stunden vor rheiner Ankunft in Hongkong das letzte für das betreffende

Jahr in Aussicht genommene Schiff nach Nikolajewsk abgegangen war. Die Ueberfahrt auf einem Segelschiff nach San Francisco eröffnete mir die Aussicht , die Aleuten , Kurilen und Kamtschatka zu besuchen , in denen ich ein Eldorado für vulkanische Studien vor mir sah. Ich hoffte daran die Ausführung des vorher genannten Projectes anzuschliessen. Auch dieser Plan kam nicht zur Ausführung. Umfassende Reisen in Californien und Nevada gestatteten mir zwar den Einblick in eine neue Welt von höchstem Interesse. Aber sie war, insofern es die Art meiner Studien betraf, die Domaine eines Corps wohlgeschulter americanischer Geologen, welche unter der ausgezeichneten Leitung meines Freundes Prof. J. D. WHITNEY ihre Erforschung mit grossem Erfolg àusführten ; und im Vergleich zu dem . was sie mit vereinigten Kräften thaten , konnte das , was ein Einzelner zu leisten vermochte, nicht in's Gewicht fallen. Fast umsonst füllte ich meine Tagebücher mit Beobachtungen , und schliesslich hatte ich den Verlust meiner mit unsäglicher Mühe und grossen Kosten ausgeführten Sammlungen zu beklagen.

So sah ich die Absicht. in welcher ich fern von der Heimath allein zurückgeblieben war, noch unerfüllt . als ich in der Neujahrsnacht von 1867 auf 1868 mit Prof. WHITNEY diejenigen Theile des Erdballs durchmusterte , welche am meisten einer geologischen Durchforschung bedürften. Wir kamen [iberein , dass China unter allen civilisirten und ihren allgemeinen Verhältnissen nach bekannten Ländern das am wenigsten durchforschte , und zugleich wegen seiner ungeheuren Bevölkerung . seiner reichen Production und seiner steigenden Bedeutung im Weltverkehr im höchsten Grade einer Untersuchung werth sei und Resultate von der grössten Tragweite in wissenschaftlicher wie in praktischer Beziehung verspreche. Hier bot sich eine Aufgabe von gigantischen Dimensionen , und ich beschloss , ihr meine