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0791 China : vol.1
China : vol.1 / Page 791 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ARBEITEN DER CONSULAR- UND ZOLL-BEHÖRDEN.

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Lord AMHERST, dann nach fast zwanzigjährigem Aufenthalt in China zum Britischen Chief Commissioner ernannt , um das Jahr 1836 herausgabt). Wiewol wesentlich eine geschickte Compilation , war es doch das erste allgemeine Werk über China in énglischer Sprache und regte als solches das Interesse für das Land in ähnlicher Weise an , wie vormals dasjenige von STAUNTON und später das Werk von OLIPHANT. Die eigentliche Literatur, von der hier die Rede ist , begann jedoch erst mit dem Jahr 1858. Die staatsmännischen Berichte, welche seit dieser Zeit die Gesandten selbst, und insbesondere Lord ELGIN, Sir Rutherford ALCOCK, Sir Thomas WADE, an ihre Regierung schickten, und welche in den englischen Blaubüchern aufgenommen sind, haben eine hohe Wichtigkeit und enthalten manche der treffendsten Aussprüche über Land, Volk und Regierung. Der Werth der englischen Consularberichte , sowie der weniger bekannten anderer Nationen braucht hier nicht hervorgehoben zu werden. Doch haben gerade die englischen Consularbeamten, als die einzigen , welche ausnahmslos der Landessprache mächtig sind, die sich ihnen darbietende reiche Gelegenheit weit über die officielle Thätigkeit hinaus zu literarischen Arbeiten benutzt. Obenan unter ihnen steht Thomas Taylor MEADOWS 2) . Ihm reihen sich an : der bereits genannte Consul SWINHOE ferner die Herren MAYERS, ALABASTER, MARKHAM, der jüngere MEDHURST, OXENHAM, der eine Reise von Peking auf der grossen Strasse nach Han-kóu beschrieb, Dr. BUSHELL, durch seinen bereits erwähnten Besuch der Ruinen von Shang-tu. Aehnliches gilt, wenn auch in geringerem Maass , von den Mitgliedern anderer Gesandtschaften und Consulate.

Endlich haben wir eines Institutes zu gedenken , welches in ausserordentlichem und nicht genug anzuerkennendem Maass positive Information über. China angesammelt und bekannt gemacht hat. Es ist dies die Behörde des Hai- Kvan, oder das kaiserlich chinesische See - Zollamt (Imperial Maritime Customs : , welches mit der Controlle, der auf den Fremdhandel entfallenden Ausgangs- und Eingangs-Zölle betraut ist. Da die in der Convention von Peking den Chinesen auferlegte Kriegscontribution durch diese Zölle garantirt wurde, so forderte eine Stipulation des Vertrages, dass dieselben unter europäische Leitung gestellt würden. Dem ersten

tot

~

I) J. F. DAVIS, the Chinese ; erschien in London in einer Reihe von Auflagen.

2) Sein Werk : Desultory notes on the g overnuzent and people of China and on the Chinese language, Shanghai 1847 , gibt ein gutes Bild des chinesischen Verwaltungsorganismus. Das zweite: The Chinese and their Rebellions, viewed in connection with their national philosophy, ethics, legislation, and administration; to which is added an essay on Civilisation and its present state in the east and west, London 1856, enthält viel Ausgezeichnetes. Aber der Sinologe war Sinophile, fast möchte man sagen Sinomati, geworden eine Wandlung , (lie sich erfahrungsgemäss zuweilen bei hochgebildeten Europäern vollzogen hat, wenn sie zu lange in China gelebt hatten. Je weiter sie in die chinesische Literatur und Cultur blickten, desto mehr wurden sie von der Grösse und Weisheit der allen Einrichtungen zu Grunde liegenden Principien durchdrungen , und verloren das Verständniss für die tiefen Schatten in der Ausführung derselben. MEADOWS stimmte in die Selbstbewunderung der Chinesen ein, und sein Vergleich der östlichen und westlichen Civilisation fällt nicht zu Gunsten der letzteren aus. Das genannte psychologische Phänomen ist um so beachtenswerther, als diejenigen Chinesen, welche in Europa oder America gelebt haben, noch kein Zeichen einer umgekehrten Wandlung ihrer Ansichten, die wir als selbstverständlich vor-

aussetzen sollten, gegeben haben.