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0664 China : vol.1
China : vol.1 / Page 664 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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,   594 X. CAPITEL. ENTWICKELÚNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. t 205-15 t7.

 
 

reicht. Da RASHID seine Erkundigungen über Land bekam, so wendet er für China den Namen Catai an, kennt aber als jenseits desselben gelegen das Land Manzi, welches China südlich vom Yangtszé umfasst. Seit alter Zeit hatten die Chinesen des Nordens die Bewohner des gebirgigen Südens als Man-tszé bezeichnet, wie sie heute noch zum Theil die verdrängten Stämme nennen. Es scheint indess, dass, wenn China getheilt war , die Bewohner des Nordreiches den Namen allgemein auf diejenigen des Südreiches anzuwenden pflegten. Als die LIAU-Dynastie herrschte , besass sie nur die nördlichsten Provinzen, und die centralasiatischen Stämme wandten nun für diese , einschliesslich der Residenzstadt des von ihnen anerkannten Kaisers, die Benennung Cathay an, wie oben (S. 580) dargestellt wurde. Der Name erhielt sich von dieser Zeit an und wurde zunächst auf das Reich der KIN, und dann auf das der YUl✓N übertragen. Ob man sich schon unter den LIAU und KIN des Namens Man-tszé zur Bezeichnung der Bewohner des ganzen noch von den SUNG beherrschten Südreiches bediente, ist nicht bekannt. Jedenfalls geschah dies, als unter KUBLAI der Yang-tszé die Grenze zwischen seinem Reich und dem der SUNG bildete, und diese Anwendung blieb bestehen, nachdem er im Jahr I280 jene Dynastie gestürzt und das ganze Reich vereinigt hatte. Neben diesen beiden Benennungen, mit denen man bestimmte Ländergebiete bezeichnete, erhielten sich in Persien die alten Namen Tslrin und Mätshin fort, deren Entstehung oben (S. 523) auseinandergesetzt wurde. Doch ist es kaum möglich, mit Bestimmtheit auszudrücken, was damit gemeint war, wenn auch diese Worte meist eine maritime Beziehung haben. RASHID beschreibt Catai als ein ausgedehntes Land , dem sich in Hinsicht auf Bevölkerung und Cultur kein anderes Reich der Erde vergleichen könne. Ein Golf des Oceans, von nur geringer Breite, begrenze es im Osten zwischen Manzi und Koli (Korea`,; ') und greife in Catai so weit ein , dass er bis vier Parasangen 2) von Khanbaligh (Peking) , das von den Chinesen Tshung-tu genannt werde 3) und die Sommerresidenz von KUBLAI sei, reiche. RASHID schildert die Stadt Daulu, welche von KUBLAI neben der von TSHINGIS zerstörten alten Stadt erbaut worden war. Dann führt er andere Werke desselben Kaisers an , insbesondere die Anlage des grossen Canals, den er umständlich beschreibt , und der von Khanbaligh bis Kh ng sai und Zaitun reiche 4) ;

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~

 

I) RASHID lernt Korea aus nordchinesischen Quellen kennen und nennt es daher mit dem dort

üblichen Namen (h auc-li) . S. über das Sila der Araber, welche nur mit Süd-Korea und von der Seeseite her bekannt wurden, oben S. 576, Anm.

  1. KLAPROTH (a. a. O.) vermuthet, class 4 statt 24 geschrieben sei. Allein die letztere Zahl ,würde die Entfernung zwischen Peking und dem Meer noch immer zu kurz angeben. Wahrscheinlich ist 4 rich-

tig, da dies der wirklichen Entfernung von Peking nach Tung-tshóu , dem Anfangspunkt der Schifffahrt, entspricht.

  1. Der Name 7'shung-tu (die Residenz der Mitte) wurde dem jetzigen Peking im Jahr 1153 von einem KIN-Kaiser gegeben.

  2. Khing sai , das Quinsay von MARCO POLO , ist längst als hing-szé, d. i. die Residenz (nämlich der SUNG-Kaiser), und dem jetzigen Hang-tshóu-fit entsprechend, nachgewiesen (S. YULE Cathay p. 113 und 1llarco Polo II, p. 176). Zaitun ist, nach KLAPRO't'II's Vermuthung (a. a. O.), aus tsz' (Dornsträucher) und tung (der Tungbaum) zusammengesetzt und wahrscheinlich der Name für den damals so ausserordentlich bedeutenden Hafenplatz von T s ü é n- t s h ó u - f u (s. die Discussion über diesen Gegenstand in