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0408 China : vol.1
China : vol.1 / Page 408 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VIII. CAPITEL. DAS BUCH YU-KUNG.

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und der Feldbau beginnt erst auf dem ansteigenden Grund ; dieser aber bedarf keiner Schutzarbeiten 1) .

4) Die beiden nächsten Namen Liang und Ki sind viel discutirt worden, obgleich alle Erklärer darin zwei Hügel erblicken. Einige versetzen sie nach Shansi und identificiren sie mit dem L i u- l i a n g -shan und dem H u- k i -shan , zwei hervorragenden Gipfeln in den Districten Y u n g- n i n g- h s i ë n und H s i a u- i- h s i ë n (beide in F ö n n- t s h ó u- f u gelegen) und an der Wasserscheidelinie zwischem dem Hwang-ho und dem Fönn-ho, aber näher dem letzteren. Einer der Commentatoren, TSAI, versichert, der Hwang-ho sei einst bei beiden vorübergeflossen. Aber der Liu-liang ist so, der Hu-ki 43 g. Meilen östlich von dem Strom gelegen, und beide sind durch ein continuirliches Gebirgsland von demselben geschieden. Hier hat der Hwang-ho seinen Lauf gewiss nicht geändert seitdem er zuerst entstand. Es wäre in der That ein eigenthümliches Vorgehen von Yü gewesen , an diesen beiden Gipfeln zu arbeiten um die Wasser der Ueberschwemmung abzuleiten und das Drachenthor zu öffnen. Dr. LEGGE schliesst sich Angesichts dieser Schwierigkeit einer anderen Schule an, welche beide Berge in die jetzige Provinz Shensi verlegt, wo ein in einiger Entfernung nordwestlich von Lung-mönn gelegener Berg den Namen L i an g -shan führt, während ein anderer an der Grenze von Kansu zu allen Zeiten unter dem Namen K i -shan bekannt war 2` . Diese Erklärung ist unzulässig, da wir uns jetzt in der Provinz Ki-tshóu befinden, jene Hügel aber in Yung-tshóu gelegen waren. Ausserdem wäre dadurch nichts für die Commentatoren gewonnen ; denn wenn Yü auch jene beiden Berge in Shensi ganz abgetragen hätte , so würde dies gänzlich ohne Einfluss auf den Wasserabzug gewesen sein, den er beabsichtigt haben soll 3) .

Wenn Liang und Ki wirklich etwas mit der Regulirung von Strömen und Gewässern überhaupt zu thun haben, so ist ihre Lage nicht zu ergründen ; aber wenn sie YU's Reiseweg angeben und als die Namen grösserer Bezirke angesehen werden,

~

t) Ganz anders ist die Art der Arbeit, welche LEGGE auf Grund der Ansichten der Commentatoren bei Hu-kóu durch verrichtet werden lässt. Er sagt (Schoo-king p. 95) : »Before Yu's labours, the waters of the Ho not finding free course from Múng-mun downwards , there overflowed, and inundated both K`e-chow and Yung-chow. By what he did on Hoo-k`ow and his immediately subsequent operations on mount Leang, he achieved one of the most notable of his labours and opened the Dragon-gate. « Gesetzt, dass damals wirklich der Gelbe Fluss an dieser Stelle über seine Ufer getreten wäre, so hätte Vü die Ursache nicht bei Hu-kóu zu suchen gehabt, welches in der Nähe des oberen Thalendes liegt, sondern die Veranlassung hätte in der Gegend des Lung-mönn gewesen sein müssen; und hier hätte arbeiten müssen um die Gewässer abzuziehen. Ausserdem hätte unter keinen Umständen die Ueberschwemmung zwei grosse Provinzen betroffen, sondern nur einen Theil der Thalebene von Hu-kóu ; und dies wäre von viel zu wenig Bedeutung gewesen, als class Vü desshalb eine der bemerkenswerthesten seiner vermutheten Riesenarbeiten hätte ausführen sollen. Aber selbst wenn er sie gethan hätte, wie hätte er dadurch das weit von Hu-kóu gelegene Drachenthor öffnen können? Diese Arbeit allein würde die grössten Werke heutiger Ingenieurkunst vermuthlich noch überragen.

z) S. oben S. 3o5.

3) Ich verweise ohne Commentar auf die sinnlosen Bemerkungen von Hu-wii und MENCIUS über die Berge Liang und Ki, wie LEGGE sie (Shookiizg p. 95, 96, Anmerk. zu § 4) mittheilt. Sie zeigen in greller Weise, wie die Erklärer sich bemühen, dem Vü die Verrichtung von Riesenarbeiten anzudichten, welche mit keinem Wort erwähnt sind.