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0598 China : vol.1
China : vol.1 / Page 598 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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532 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 619-1205 n. Chr.

Moho-stein-tan (d. i. Mahashinasthana oder China t) ) gekommen sind« ? Niemals, ant-

worteten seine Beamten. Dennoch erwies SILADITYA seine Achtung. Als aber TAI-

TSUNG im Jahr 646 abermals eine Gesandtschaft nach Magadha schickte, verweigerte

der Nachfolger des vorigen Königs die Fortsetzung freundschaftlicher Beziehungen.

Darauf liess TAI-TSUNG mit Unterstützung der Könige von Tufan und Nipal einen

Einfall in Indien ausführen. Es wurden, nach dem chinesischen Bericht, 58o Städte

erobert, und der König gefangen nach China geführt 2) . Die » anderen Könige « aber

unterwarfen sich und schickten reichen Tribut.

Unter TAI-TSUNG's Nachfolgern blieben die von ihm geschaffenen Machtver-

hältnisse mit wenigen Veränderungen bestehen. Die Kaiserin Wu-iióu (d. i. Köni-

gin aus dem Hause Wu) , welche von 65o bis 683 an Stelle ihres Gemahls HSIAU-TI

und von 683 bis 705 allein regierte, war eine Frau von grosser Energie und Klug-

heit. Als die Tufan von Tibet im Jahr 692 in das Tarym-Becken einfielen und selbst

Ku-tsha und Kashgar in Besitz nahmen, drängte der Kaiserliche Gouverneur von Tur-

fan dieselben wieder zurück, und ähnliche Erfolge hatte die Herrscherin gegen die

Khitan, welche zum ersten Mal anfingen, sich im Osten als gefährliche Nachbarn zu

geberden. Nach einigen Fürsten von geringer Bedeutung folgte HSÜÉN-TSUNG (712— 756 , wiederum ein weiser und kräftiger Regent. Kurz vor seinem Regierungsantritt

drohten Ereignisse im Westen den chinesischen Einfluss ganz zu vernichten. Der

vom Khalifen WALID abgesandte Feldherr KUTAIBA hatte die Länder am Oxus und Yaxartes in Besitz genommen und seine Feldzüge bis nach Kashgar ausgedehnt. Eine Gesandtschaft, die er im Namen des Khalifen im Jahr 713 an den Hof von Tshang-ngan schickte , wurde mit glänzenden Geschenken für KUTAIBA entlassen. Die Gefahr für China wurde um so grösser, als die Araber sich mit den Tiifan verbanden. Im Jahr 715 fielen diese in Ferghana ein. Allein der Sturm ging vorüber. Im Verein mit den eingeborenen Fürsten waren die Chinesen erfolgreich, und bald bildete der Oxus wieder die Nordgrenze des Khalifenreiches. Alle Staaten nördlich von demselben kehrten in ihr früheres Verhältniss zu China zurück. In den Jahren 747 bis 75o wurden die chinesischen Waffen erfolgreich bis nach Talas und Tashkent getragen, und es gelang auch die Khitan im Schach zu halten.

Die Mitte des achten Jahrhunderts bezeichnet den Wendepunkt für die chinesische Macht im Westen. Die Armee der Khalifen war zwar zurückgedrängt, nicht aber die Religion, welche sie mitgebracht hatten, und deren fanatisirender Einfluss. Moralisch hatten die Araber ihre Macht bereits bis tief nach Central-Asien hinein ausgedehnt. Die Beziehungen der turanischen Fürsten zu China lockerten sich. Einige blieben getreu, und es wurde im Jahr 753 noch einmal von einem chinesischen General im Bündniss mit dem König von Tsau eine bedeutende Waffenthat

verübt, die letzte, welche dem chinesischen Namen Achtung zu verschaffen geeignet

war und mehrere Gesandtschaften nach Tshang-ngan zur Folge gehabt zu haben

~

I) s. oben S. 523.

2) STAN. JULIEN (Pays et peuples étrangers No. V., 7ourn. As. Ser. IV. v(1. X (1847) p. 108, 109) nach MA-TW'AN-LIN.

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