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0752 China : vol.1
China : vol.1 / Page 752 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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1517-18co.

68o X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS.

ihres Heimathlandes fanden, und dieser Wechselwirkung verdanken wir hauptsächlich den grossen Aufschwung, welchen die Kenntniss von China hinfort nahm.

Im Jahr 1687 brachen die Jesuitenpatres BOUVET , FONTANEY, GERBILLON, LE COMTE und VISDELOU von Ning-po auf, um nach Peking zu reisen. Sie haben sich sämmtlich durch ihre Beiträge für die Kenntniss von China hervorgethan. Zunächst verdanken wir ihnen eine lehrreiche Beschreibung dieser ersten Reise, welche sie fast ganz zu Lande auf der grossen Strasse von T s h i n - k i a n g - f u über

I - t s 116 u - f u nach Peking zurücklegten. In neuerer Zeit ist kein Weg durch das Binnenland von China den Fremden bekannter geworden, da manche ihn im Winter einschlagen, um von Tiëntsin nach Shanghai zu gehen; damals jedoch war er vollständig neu. Im folgenden Jahr (i 688) führte der Pater FONTANEY eine merkwürdige Reise aus , welche seitdem nur in ihrem ersten Theil (von WILLIAMSON) beschrieben worden ist. Sie führte ihn von Peking auf der grossen Strasse über P a u - t i n g-fu, Tshin-ting-fu, Ping-ting-tshóu, Ping-yang-fu nach Kiang-tshóu in der Provinz S h a n s i, und von dort südostwärts über T s i n- s h u i- h s i ë n, Kai - f ö n g- f u, H s i ü- t s h ó u nach N a n- k i n g. BOUVET beschrieb seine im Jahr 1693 von Peking nach C a n t o n ausgeführte Reise, wobei er genau denselben Weg einschlug, den später VAN BRAAM-HOUCKGEEST (s. oben S. 65 1) in umgekehrter Richtung zurücklegte ' . Ausserdem haben sich LE COMTE und BOUVET auch literarisch beschäftigt 2 . GERBILLON erfreute sich bald der besonderen Gunst des Kaisers KANG-HSI und wurde von ihm wegen seiner Gewandtheit dazu ausersehen, eine Commission, welche mit der Regulirung der Grenze gegen die neuen russischen Besitzungen in Sibirien beauftragt war, auf zwei Reisen in den Jahren 1688 und i 689 als Dolmetscher zu begleiten s) . Der Missionar entledigte sich dieser Aufgabe mit grossem Geschick und verstand es nach seiner Rückkehr nach Peking, sich dem Kaiser als Hof-Astronom und Reisebegleiter angenehm , ja fast unentbehrlich zu machen. Auf KANG-HSI's Jagdzügen , wie bei seinen Expeditionen gegen mongolische Fürsten, musste GERBILLON in seiner Umgebung sein und ihn in dem Gebrauch mathematischer Instrumente unterweisen. Dadurch wurde er in Stand gesetzt, Gegenden zu besuchen, welche bis dahin unbekannt gewesen waren. Auch heute noch sind die Berichte GERBILLON's über sechs Reisen , die er von 1691 bis 1698 ausführte, eine der wichtigsten Quellen für die Kenntniss der südlichen Mongolei und der östlichen Theile des Ordos-Landes 4) , da eine lebhafte Beobachtungsgabe ihn den Charakter des Landes gut erfassen liess. Allerdings

     
   
     

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  1. Alle diese Reisen sind bei Du HALDE, vol. I, p. 61-104 der französischen und p. 76-125 der deutschen Ausgabe, beschrieben.

  2. LE COMTE schrieb : Nouveaux mémoires sur l'état présent de la Chine, Amsterdam 1693-98, 3 Bde I20, und Des cérémonies de la Chine, Liège 1700. — Von BOUVET besitzen wir die Werke : État présent de la Chine, Paris 1697, fol., und histoire de l'empereur de la Chine, La Haye 1699, I2o.

  3. GERBILLON's vortreffliche Berichte über beide Expeditionen, wobei er, als der erste Europäer, vier Mal (lie Mongolei in ihrer ganzen Breite zu durchziehen hatte, finden sich bei Du IIALDE IV, p. 87-251 (Originalausgabe) .

  4. Sie sind bei Du HALDE (Orig. Ausg,) IV, p. 252-421 abgedruckt,

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