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0331 China : vol.1
China : vol.1 / Page 331 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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Ich habe in den vorhergehenden Capiteln den allgemeinen Charakter von Central - Asien und dessen Gegensatz zu den es nach allen Seiten umgebenden peripherischen Gebieten , ferner die Stufen des Ueberganges von den Salzsteppenländern der Nomaden zu den durch Wasserabfluss nach dem Meer gesegneten Wohnsitzen der Culturvölker, sowie die Ursachen, welche den grossen physiognomischen Verschiedenheiten zu Grunde liegen, darzustellen versucht, und dann die Anordnung des Gebirgsbaues in ihren allgemeinen Zügen von Westen her bis an die Grenzen des chinesischen Reiches verfolgt. Ehe wir uns der Darstellung der geographischen Verhältnisse des letzteren selbst zuwenden, dürfte es zweckmässig sein, zu betrachten , wie sich die Kenntniss derselben gebildet hat und welches ihr gegenwärtiger Zustand ist. Und zwar haben wir bis zur Entdeckung des Seeweges nach Indien die Geschichte der Kunde des eigenen Landes bei den Chinesen unabhängig von der allmäligen Entwickelung der Kenntniss von China bei den Westvölkern in's Auge zu fassen. Erst als gelehrte Europäer im i 7ten Jahrhundert in den Häfen von China landeten, und im Anfang des i fiten die Jesuiten ihre grosse Kartenaufnahme ausführten, wirkte die im Westen erstandene wissenschaftliche Methode befruchtend auf das was die Chinesen selbst gethan hatten. Auch diese Periode gemeinsamer geographischer Arbeit naht sich ihrem Ende ; denn allmälig gestaltet sich die Erforschung des chinesischen Reiches auf dem Boden der heutigen Wissenschaft zu einer Aufgabe, welche nur die Culturvölker des Westens zu lösen vermögen.

Unter den Leistungen, welche den Chinesen selbst zu verdanken sind, gehe ich mit einer dem Umfang des vorliegenden Werkes vielleicht nicht ganz entsprechenden Ausführlichkeit auf das Buch Yzi-kung ein. Dasselbe beansprucht das höchste Interesse unter allen Werken der einheimischen geographischen Literatur , indem die darin gegebene Darstellung der räumlichen Ausdehnung und der Art der Verwaltung des Reiches von Kaiser YAU sicherere Blicke in die noch fernere Vorgeschichte des chinesischen Volkes und seiner Culturentwickelung thun lässt , als die historischen Bücher. Zugleich ist es der Schlüssel zu einem grossen und wichtigen Theil der geographischen Nomenclatur der Chinesen, und wir würden der ferneren Darstellung häufig Erörterungen in Beziehung auf den Y åi - kung einflechten müssen, wenn wir nicht das Buch von vorn herein mit einiger Ausführlichkeit in Betracht zögen. Vor Allem aber bedarf diese wichtige Quelle der Kenntniss des Alterthums eines geläuterten Verständnisses und des Beweises ihrer Glaubwürdigkeit. Sollten

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