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0083 China : vol.1
China : vol.1 / Page 83 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DAS SHAMO-BECKEN ZWISCHEN KALGAN UND KIAKHTA.

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legte, 1) hat einer der frühesten Reisenden in der Mongolei , Père GERBILLON, welcher sie in weiterem Umfang kennen lernte als irgend einer seiner Nachfolger, von Kwéi-hwa-tshöng aus einen nordwestlichen Weg eingeschlagen , um sich dann nordwärts nach dem Kerulun zu wenden 2) . Auch er beschreibt den Wechsel der Sand- und Kiesflächen , die er schon nach den ersten Tagen antraf , mit Höhenzügen, in denen es Gras und Wasser gab. Sein Bericht zeichnet sich durch eine Anzahl von Breitenbestimmungen aus. In alter Zeit waren mehrere Wege von der Nordbiegung des Gelben Flusses nach dem Gebiet der Tola und des Kerulun gebräuchlich , insbesondere zur Zeit der Blüthe von Karakorum. Es lässt sich jedoch den chinesischen Berichten darüber nur wenig entnehmen 3) . Reiche Information hingegen ist von PRJEWALSKI'S Beschreibung seiner Reise vom Alashan nach Urga zu erwarten.

Weit zahlreicher als über diese westlichen Wege sind die Nachrichten über die Caravanenstrassen , welche das Shamo-Becken zwischen K a 1 g a n und K i a k h t a durchschneiden. Eine lebendige Beschreibung verdanken wir , unter vielen anderen deren Berichte RITTER zusammengestellt hat , dem trefflichen Beobachter und Gelehrten, Pater HYAKINTH, welcher im Jahr 1821 als Begleiter von TIMKOwSKI dort reiste. Er lässt die Grenze des Shamo mit der politischen Grenze von Tshakhar zusammenfallen, und in der That stellen sich schon hier einzelne langgestreckte, tiefgelegene Arme von Wüstenboden ein, die zwischen Höhenzügen mit Steppencharakter eingesenkt sind. Aber erst bei M i n g an beginnt die merkliche Neigung der Oberfläche nach Norden hin, gegen das grosse Becken der Kiessteppen. Einen Monat zog der Pater hindurch. Unfruchtbare Depressionen , mit Kieseln von Chalcedon und Achat, oder mit metallisch glänzenden gerundeten Bruchstücken verschiedener Felsarten bestreut , und von westöstlich streichenden Höhenzügen unterbrochen, sind die hervorstechenden Züge des von ihm entworfenen Bildes. Nur an einer einzigen Stelle wird die Scenerie durch eine kleine Gruppe von zwanzig oder dreissig verkrüppelten Ulmen und einigen Aprikosensträuchern belebt 4 . Bei Ulan-nor 5) zeigte sich zum ersten Mal wieder gutes Gras , » ein Zeichen von dem nahen Ende des unfruchtbaren Shamoc(.

Neun Jahre später, im Jahr 183o, geschah das wichtige, bereits oben (S. 23) angedeutete Nivellement der Caravanenstrasse durch die Akademiker Fuss und

i) Der in russischer Sprache darüber verfasste Reisebericht ist mir nicht zugänglich gewesen.

z) Auf der ersten seiner sechs Reisen nach der Mongolei, im Jahr 1688; beschrieben in Du HALDE'S China, deutsche Ausgabe Bd. IV. S. 131-157.

  1. RITTER hat einige Reiseberichte aus der Zeit (les Kaisers KANG-HI (Asien I. S. 304-307) und andere aus der Zeit der TANG-Dynastie (S. 310-313) zusammengestellt.

  2. »Die Ulmen von Khailassu machen in diesen Gegenden eine solche Seltenheit aus , class einige von den Unsrigen, nach der Ankunft auf dem Lagerplatz, sogleich zu den Bäumen hineilten, ungeachtet der Schwierigkeit der steinigen Lage des Ortes. Die Mongolen achten diese Bäume für heilig, und wagen nicht sie zu berühren«. IIYAKINTH a. a. O. S. 6z. PumPELLY sah auf dem ganzen Weg von Kalgan bis Urga nur zwei verkriippelte Bäume.

s) Dies ist nicht der See Ulan-nor bei Gashan , sondern ein anderer , nur 4 bi; 5 Tagereisen von Urga entfernt.