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0666 China : vol.1
China : vol.1 / Page 666 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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596 X. CAPITEL. ÈNTWICKELÚNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. i2o5—I,17.

Art von EDRISI, wiewol grossentheils besser und kritischer , eine Uebérsicht der Geographie aller bekannten Länder , soweit sie sich arabischen Schriftstellern entnehmen liess. Doch war ihm auch manche neuere Information zugänglich. Ueber China weiss er nicht viel Neues zu schreiben ; die reichen Quellen der Kenntniss, welche sich geöffnet hatten , scheinen ihm fast gar nicht zugänglich gewesen zu sein, und die frühere Kunde nimmt bei ihm verschwommene Umrisse an. So sagt er von dem östlichen Meer : » Der Charakter und die Grenzen des Meeres in China (Balzt alsyi) sind uns unbekannt. Das einzige , was sich den alten Quellen entnehmen lässt, ist, dass die Grenzen von China im Südosten den Aequator erreichen, wo es keine Breiten gibt. Dort beginnt das Meer von China. « Dasselbe umschliesse Inseln und Halbinseln , darunter eine , die sich zehn Tagereisen weit in das Meer erstrecke ; diese Inselberge bieten Durchfahrten, und durch jede derselben gelange man in einen anderen Theil von China. So vermischt ABULFÉDA die mythische Annahme von PTOLEMAEUS über die äquatoriale Lage eines Theiles der Küste von China, die Nachrichten über die Halbinsel Malakka und die ihr südlich vorliegenden Inseln, und diejenigen über die inselreichen Küsten des eigentlichen China, wo sich jene von ABU SAID beschriebenen Pforten zu den einzelnen Häfen befinden 1) . Neu für die a r a b i s c h e Literatur ist die Erwähnung des Namens Khansa (Hang-tshóufu, 2) als synonym mit Klaanfu, sowie des Sees Sikhu (Hsi-hu) bei jener Stadt und des grossen Seehafens von Zaitun, den frühere Schriftsteller nicht gekannt hatten, da er erst seitdem seine Wichtigkeit erlangte. ABULFEDA hat zwar von Seefahrern einiges Nähere darüber erfahren , ist aber über die Küste doch so unvollkommen informirt, dass er Khanfu südöstlich von Zaitun ansetzt.

Während ABULFÉDA nicht weiter als bis Mekka und Aegypten gekommen ist, schöpft IBN BATIJTA seine reichhaltigen Mittheilungen aus eigenen Anschauungen und Erlebnissen. Er durchwanderte die damals bekannte Welt fast in ihrer ganzen Ausdehnung. Von seinem Geburtsort Tanger brach er im Jahr 1325 auf und besuchte Aegypten und Syrien , wallfahrtete nach den heiligen Stätten in Arabien, reiste in Kreuz- und Querzügen durch Persien, ging abermals nach Mekka , wo er drei Jahre blieb, und von da nach Aden, welches in jener Zeit ein grosser Handelsplatz war, fuhr an der Ostküste von Africa hinab bis 7 Grad südlicher Breite, und ging über Oman und Hormuz wiederum nach Mekka, dann über Kairo nach Syrien und Klein-Asien , setzte über das schwarze Meer nach Caffa, durchwanderte das Reich Kiptshak im Norden des Kaukasus bis Astrachan , ging dann nach Constantinopel, und abermals durch Kiptshak nach Kharezm (Khiwa) , Bokhara , Khorasan, Kabul und nach dem Indus. Nach verschiedenen Reisen in Indien kam er nach Delhi und trat, wie er erzählt, in den Dienst des Königs, in welchem er acht Jahre

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I) REINAUD , Géographie d' A b o u lf é d a, II, I, p. 25. Es ist zu beklagen, dass dieses Werk unvollendet geblieben ist. YULE hat, nach einer fir ihn von Mr. BADGER angefertigten Uebersetzung, die auf China bezüglichen Stellen nach dem Original wiedergegeben (Cathay p. cxciii) .

z) Khansa ist das Khingsai von RASHID-EDDIN. Die nur von ABULFÉDA angegebene Identität mit Khanfu, sowie die Verbindung des Sees Hsi-hu mit letzterer Stadt, ist einer der sichersten Beweise, dass unter dem Khanfu der Araber (s. oben S. 574) der Ilafen von H a n g - t s h O u- fu zu verstehen ist.