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0192 China : vol.1
China : vol.1 / Page 192 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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IV. CAPITEL. DIE ZONE DER UEBERGANGSLANDSCHAFTEN.

a

der von Gebirgen umschlossenen Hochebene Kizzyl-yart, wenn die kartographische Darstellung richtig ist, auf Verhältnisse, welche dem früher aus der Provinz Shansi beschriebenen Fall des Abflusses aus • Lössbecken analog sind , indem ihr zwei Flüsse aus zwei von einander getrennten Seen nach entgegengesetzten Richtungen entströmen und jederseits Gebirge durchbrechen. Im grossen Kara-kul entspringt ein Zufluss des Amu, in dem kleinen Kara-kul der Kashgar-Fluss . Doch ist es gewagt, Vermuthungen über diese Gegenden auszusprechen, ehe die ohnehin bald zu erwartenden weiteren Nachrichten vorliegen. Am nächsten liegt die Voraussetzung einer bedeutenden Löss-Entwickelung an den Stellen , wo man von der Turanischen Ebene in die einzelnen Arme des Strombeckens des Amu hinan-steigt. Schon MARCO POLO gibt Nachricht darüber, indem er ;B. I. Cap. 28 von den Landleuten der Gegend von Casem , dem jetzigen Kishm in Badakhshan 2 , sagt, dass sie in Höhlen in den Bergen wohnen, die sie mit Leichtigkeit herstellen, da die Berge aus Erde bestehen und der Pundit MANPHUL beschreibt die Hügel derselben und aller benachbarten Districte am Koktsha als aus Erde mit sehr wenig steiniger Beimischung zusammengesetzt i . Wie in China, so ist auch hier der Löss sehr ertragreich, aber die Ernten, die er hervorbringt, sind salmi, d. h., nach des Pundits Erklärung, vom Regen abhängig.

Der T i ë n - s h a n scheint in den breiten Steppenverflächungen , die sich an verschiedenen Stellen zwischen seine Parallelketten lagern und einem grossen Theil des Gebirges den Charakter eines Hochlandes mit aufgesetzten Rücken geben, den Beweis eines einst sehr trocknen Klima's überall zur Schau zu tragen. Jetzt in den Bereich des Abflusses, theils nach dem Tarym , theils nach dem Syr-Darya , der Kirgisensteppe und der Dsungarei, gezogen, sind dieselben doch, nach den Beschreibungen der Reisenden , grösstentheils noch wenig durchfurcht ; und nur an einzelnen Stellet! haben sich die Flüsse tiefe Betten in die Ablagerungen einzuschneiden vermocht. Wo dies der Fall ist, und Beobachtungen über die Natur des Bodens vorliegen, erfahren wir von ungeschichteten, dem Löss. entsprechenden Gebilden, die häufig mit Gebirgsschutt stark vermischt sind. Ausser diesem Umstand lassen sich die vollkommene Steppennatur der Thalbecken , die Muldenform ihrer Oberfläche, der Salzgehalt des Bodens, und endlich der Umstand , dass noch jetzt einige Seen abflusslos sind, als Belege dafür anführen, dass auch diese Ausfüllungen nicht, oder wenigstens nur zum kleinen Theil, Absätze aus Seen sind, sondern wesentlich subaërischen Vorgängen in Becken ohne Abfluss ihre Entstehung verdanken. Zu den jetzt noch abflusslosen Seen gehören der T s h a ty r- k u l und der

I s s y k - k u 1.   Ersterer liegt in einer flachen Einsenkung zwischen zwei hohen
Parallelketten. Unweit von ihm entspringen : im Westen der Arpá, welcher durch den Naryn dem Syr - Darya zuströmt , und im Osten der Aksai , ein Zufluss des

I) S. Capt. BIDDULPH'S Kartenskizze in Proceedings R. Geogr. Soc. vol. XVIII. (1874), bei S. 429. 2)', YULE'S Marco Polo, 2. Aufl. I. S. 161, und Anin. 4 auf S. 16,3.

3) ` Pandit Manphul's report on Badakhsluzn•, in Col. H. YULE'S Papers connected with the Upper Oxus regions. 7our'u. R. Geogr. Soc. XLII., 1872.