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0143 China : vol.1
China : vol.1 / Page 143 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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TEMPERATURVERHÄLTNISSE.

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sehen, um eine allgemeine Vorstellung von der Niederschlagsvertheilung nach Regionen zu erhalten.- Ein solch bietet sich zunächst in den Unterschieden der Wasserbedeckúig. Es würde zu genauen Resultaten führen , wenn alle Becken gleiche Verdunstungsverhältnisse besässen, da dann die Grösse der Seen allenthalben nahezu in gleichem Verhältniss zu der Grösse der Becken stehen würde, aus denen sie gespeist werden. Es ist klar, dass dies keineswegs der Fall ist. Die Gewässer des weit ausgedehnten Tarym-Beckens sammeln sich in dem kleinen Lop-nor, und selbst mit Hinzurechnung der ihm benachbarten Seen würden wir im Verhältniss zum Gesammtareal des Beckens nur eine verschwindend kleine Wasserfläche erhalten. Der Khukhu-nor, der Tenggi-i-nor, und manche anderegegen die Ränder von Central-Asien gelegene Seen nehmen im Vergleich damit einen ausserordentlich grossen Bruchtheil der Fläche ihrer Speisungsbecken ein. Die Unterschiede sind so gross, dass sie sich kaum auf diejenigen in der Intensität der Verdunstung ausschliesslich zurückführen lassen, wenn auch jene grossen Seen in weit bedeutenderer Meereshöhe als der Lop - nor liegen , und weder, wie dieser , einen austrocknenden Wüstencharakter der Umgebungen haben , noch den Nachtheil des letzteren theilen, dass menschliche Arbeit ihm einen Theil des ihm gebührenden Wassers entzieht. Es lässt sich daher annehmen , dass der durchschnittliche Regenfall für jede Quadratmeile des Lop-nor-Beckens geringer ist als für den entsprechenden Raum der anderen Becken. Ich werde an einer anderen Stelle auf diesen Gegenstand zurückkommen, und zu zeigen suchen, dass eine allmälige Anfüllung jener randlich gelegenen Becken vor sich zu gehen scheint, während der Lop-nor an Grösse abnimmt.

Auch die T e m p e r at u r v e r h ä l t n i s s e üben eine nicht geringe Einwirkung auf die gestaltenden Vorgänge in den abflusslosen Gebieten , insofern sie auf die Regenvertheilung und, mit dieser vereint, auf die Intensität der chemischen Zersetzung und die Vegetation , vor Allem aber auf die Richtung und Stärke der Luftströmungen, bestimmend wirken. Doch auch hier ist der Einfluss gegenseitig, insofern sie selbst zum grossen Theil eine Function dieser verschiedenen Factoren sind. Die hohe Diathermanität der trocknen Luft bewirkt die starke Ausstrahlung in den langen klaren Winternächten, und im Gegensatz dazu die intensive Insolation während der langen heiteren Sommertage, und dadurch entstehen die grössten Extreme der Jahreszeiten. Dazu kommt die weite Entfernung von den die Temperaturdifferenzen ausgleichenden Meeren, und die grosse Ausdehnung desjenigen Landstriches, in welchem die hauptsächlichsten Einflüsse gleich sind und sich daher summiren. Allenthalben , im tiefen Kessel des Tarym wie auf den Hochflächen von Tibet, in der östlichen Mongolei wie in den weiten Ebenen und Becken der Dsungarei, scheinen die Differenzen zwischen den höchsten und niedrigsten Thermometergraden des Jahres sehr beträchtlich zu sein, wenn sie auch stellenweise, wie am Nordrand des Tarym-Beckens, von welchem der Tiën-shan die kalten Nordwinde abhälf, gemildert werden. Einen nicht unbedeutenden Einfluss auf die Kälte des Winters dürfte der Salzgehalt des Bodens ausüben , welcher mit Schnee und Eis