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0524 China : vol.1
China : vol.1 / Page 524 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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460 X. CAI'ITEI,. ENTWICKELUNG D. AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 2 12 v. Chr.-58 n. Chr.

in ihnen entstandenen Reiche richtete. Es ist von Interesse, die Geschichte dieser Handelsstrassen von Anfang an zu verfolgen , da sich aus ihnen die physischen Veränderungen ableiten lassen, welche jene Gegenden erfahren haben. Die einzige Quelle für dieselben ist in der ältesten Zeit der reiche Schatz der HAN-Annalen. Wir greifen , indem wir auf diese eingehen , unsern späteren Betrachtungen vor. Denn sie stellen die Kenntniss aller im Westen des Yü-Thores gelegenen Länder so dar, wie sie im Lauf der Geschichte der ganzen Dynastie gewonnen wurde. Wir erhalten daher schon hier die geographischen Daten auch für die zweit e Machtperiode dieses Herrscherhauses, und können nur durch sorgfältige Vergleichung mit den älteren Quellen , insbesondere SZ-MA-TSIEN , erkennen , welche unter den später genannten Orten im ersten Jahrhundert des Carawanenverkehrs besonders berührt wurden.

In den Annalen fast einer jeden Dynastie, von den HAN an, besass man eine Beschreibung der Hsi yü oder Westländer ; und zwar wurde dieser Begriff in sehr verschiedener Weise aufgefasst. In der HAN-Dynastie begnügte man sich, darunter das Tarym-Becken zu verstehen , von dem man im Lauf der Zeit eine recht gute Kenntniss gewann. » Hsi yü « , sagen die Annalen , »ist im Osten begrenzt durch die Barrièren von Yii - vnönn -kwan und I ang -kwan , und im Westen durch den Tsung- ling. Der Tsung- ling aber ist der Stamm , von dem die grossen Gebirge ausgehen , die das Gebiet im Norden und im Süden umfassen , und diese selben Gebirge begrenzen die Gebiete Nan-lu und P('i-lu im Süden und Norden« 1) . Die südlichen Berge (Kwen-lun) nannte man Nan-shan, die nördlichen (Tiën-shan) aber Péi-shan. Die Annalen sagen dann weiter : »Das Land entlang dem Nan-shan heisst Nan-taxt, das entlang dem Péi-shan heisst Péi-tau. Diese beiden Provinzen liegen im Süden vom Péi-shan«. Und ferner : » Hsi-yü erstreckt sich 6000 li von Ost nach West, und i 000 li von Süd nach Nord « 2) .

Es ist hieraus klar , dass man am Ende der HAN-Dynastie zwei Strassenzüge kannte, von denen der eine am Nordfuss des Kwen-lun, der andere am Südfuss des Tiën-shan führte 3) . Gegenwärtig ist der erstere gar nicht mehr in Gebrauch, und

I ) STAN . JULIEN, Notices sur les pays et les ,peuples étrangers , tirées des géographes et des historiens chinois, erster Theil, journal Asiatique Ser. IV. vol. VIII, (1846) p. 228-252. Die Stelle ist dem TaiTsing-i-tung-tshi entnommen. Der letzte Satz heist in der Uebersetzung : »und diese selben Berge im Süden und im Norden bilden die Scheide zwischen den Gegenden Nanlu und Péilu«, was nicht richtig sein kann, da sie in Wirklichkeit die Scheide beider Gebiete gegen Süden und Norden bilden.

  1. Diese Stellen sind von ST. JULIEN (a. a. O. S. 234) dem Werk : Kin-ting-lzsin-kiang-tshi-lio entnommen. Tau heisst »Weg« oder »Strasse«, und ist gleichbedeutend mit Lu. Der Commentar der jetzigen Dynastie setzt hinzu, dass jetzt die Südprovinz Nan-lu im Süden des Péi-shan und die Nordprovinz Péi-lu im Norden desselben liegen ; ferner , dass das damalige Vii-mönn-kwan und Yang-kwan weiter westlich lagen als das jetzige Yii-mönn-kwan, welches Ioo li westlich von Kia yü-kwan, dem letzten Thor in der Grossen Mauer, liegt. Die beiden Provinzen Péi-tau und Nan-tau wurden im Jahr 59 v. Chr. unter Einem Gouverneur vereinigt, der in Ului, 2740 li von Yang-kwan, residirte. AB. RÉMUSAT, extension de l'Empire Chinois p. I18, und STAN. JULIEN a. a. O. — U/ui lag, wie DE GUIGNES (hist. gin. des Huns, Vol. I, Thl. II, p. xxiii) nach den HAN-Annalen mittheilt, 350 li östlich von Kiu-tsze, dem jetzigen Ku - t s h a (nicht Aksu, wie DE GUIGNES meinte), wahrscheinlich an dem Fluss Shakh-yar-darya.

  2. In Ermangelung von wirklichen Itinerarien müssen wir uns an andere 'Tatsachen halten, um die Details der Strassenzüge abzuleiten. Von besonderem Werth dafür sind die von DE GUIGNES in